Bali

Der Flug nach Bali war der schrecklichste, den ich auf der ganzen Reise hatte. Sieben Stunden auf einem Stuhl, ohne jegliches Entertainer-Programm. Und selbst für mich ist es anstrengend die ganze Zeit zu lesen. Da es ein Flug über den Tag war, konnte ich noch nicht einmal schlafen….

Bali war im ersten Moment ein kleiner Kultuschock. Der Verkehr kennt dort keine Regeln, außer, dass du tendenziell auf der linken Seite fahren solltest.Und es ist unglaublich warm und schwül. Nachdem ich in mein Hostel eingecheckt habe falle ich nach einer Dusche in mein Bett und schlafe fast sofort ein. Um sechs Uhr abends…

Beim Frühstück am nächsten Tag unterhalte ich mich mit einer netten Amerikanerin, die auch gestern in Kuta (Bali) angekommen ist und wir gehen zusammen die Stadt erkunden. Wir laufen durch die engen Straßen mit unendlich vielen kleinen Shops, man wird von allen Seiten angesprochen, ob man ein Taxi möchte oder etwas einkaufen will. Wir müssen die ganze Zeit aufpassen nicht von einem Roller überfahren zu werden. An fast jeder Ecke gibt es einen kleinen Haustempel mit Statuen und Dämonen davor und vor jeder Tür oder Einfahrt liegt ein kleinen Räucherschälchen mit Blumen und einer Kleinigkeit zu essen. Ich bemerke hier sehr schnell, dass ich die Westlich insperierten Länder verlassen habe. Wir besuchen den Strand und gehen in dem unglaublich warmen Wasser schwimmen. Das Meer ist nicht so klar wie ich das Von Fotos erwartet hatte und total überfüllt mit Surfanfängern und auf dem Strand wird man jeden Meter angesprochen, ob man nicht ein Surfboard leihen will oder direkt Surfstunden nimmt. Das nervt und beide etwas. Das Essen hier ist echt lecker! In den kleinen Warongs am Straßenrand gibt es Nasi Goreng (Gebratener Reis) und unglaublich leckere frisch gemixte Fruchtshakes. Als es immer später wird teile ich mir mit der Amerikanerin (Namen kann ich mir einfach nicht merken) ein Taxi zum Ulu Watu. Das ist ein Tempel direkt an den Klippen, wo man wunderbar den Sonnenuntergang beobachten kann. Auf dem Weg dorthin wird unser Taxi von einem Rollerfahrer touchiert. Der Fahrer steigt nur kurz aus um zu gucken ob sein Auto einen Kratzer abbekommen hat und lässt den Rollerfahrer zitternd am Straßenrand zurück. Ihm scheint nichts passiert zu sein, aber es muss trozdem ein Shock gewesen sein. Nach diesem Erlebnis beschließen wir hier in Kuta nicht Roller zu fahren! Im Tempel werden uns ein Sarong und eine Schärpe gereicht. Ein Sarong ist die tradizionelle Kleidung für das Gebet und soll aus Respekt vor den Göttern in heiligen Städten getragen werden. Die Tempelanlage ist bestimmt nicht die schönste auf Bali, aber der Sonnenuntergang ist echt wunderbar. Man muss besonders auf all seine persönlichen Gegenstände achten, da es hier überall Affen gibt, die es sich zur Eigenart gemacht haben, alles zu klauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Die Babys sind unglaublich süß!

Am nächsten Morgen geht es für mich nach Ubud. Kuta war mir eindeutig zu voll und zu touristisch. Ubud gefällt mir schon viel besser! Es ist nicht so super touristisch, wie Kuta und die Atmosphäre hier gefällt mir einfach. Ich verbringe drei wunderschöne Tage hier. Mein erster Stop hier ist der Affenwald. In diesem Waldstück sind mehrere kleine Tempel und hunderte Affen. Man wird angeraten den Affen mit Respekt zu begegnen und auf seine Sachen aufzupassen. Die Affen sind heute sehr ruhig und ich kann sie in aller Ruhe Fotographieren.

Von der Besitzerin meines Hostels habe ich den Tipp bekommen einen Spaziergang durch die kleinen Reisterrassen direkt an der Stadt zu machen. Auf dem Weg dorthin komme ich an vielen kleinen Shops vorbei und auch hier werde ich von allen Seiten angequatsch, ob ich eine Massage/Maniküre/Taxi/Sarong etc. brauche. Diese Eigenart der Balinesen finde ich echt unangenehm. Dadurch ist es schwer einfach entpannt durch die Straßen zu ziehen, da man alle zwei Meter ein schnelles „No. Thank you.“ herausdrückt. Die Läden die es hier gibt gefallen mir schon viel besser als un Kuta. Es gibt viele schöne und vorallem außergewöhnliche Sachen für einen ziemlich guten Preis. Die Reistrassen sind nicht so von Touris überlaufen. Auf diesem Pfad gehen die Einheimischen Abends nach der Arbeit spazieren, Kinder rennen hoch und runter und Jugendliche treffen sich zum gemeinsam rumhängen. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre. Es gefällt mir so gut, dass ich immer weiter durch die Reisfelder laufe bis es fast dunkel wird und ich mich beeilen muss vor der Dunkelheit in der Stadt zu sein. Auf den Straßen ist noch viel los und ich komme ohne Probleme zu meinem Hostel, wo ich sofort schlafen gehe. Am nächsten Morgen wartet ein Vulkan auf mich!

Um halb zwei Nachts (!) klingelt mein Wecker und ich werde zu der Besteigung des Batur abgeholt. Die Gruppe besteht aus 10 Leuten. Es wird nicht viel geredet es ist eindeutig zu früh dafür. Nach einer Gebratenen Banane und einem Kaffee tauen so langsam alle auf. Am Fuße des Berges werden wir mit einer Taschenlampe und Esspacket augestattet und an zwei Guides übergeben. Mit den zwei Jungs geht es den Berg bergauf. Von untern sieht man nur die Schlange von leuchtenden Taschenlampen, die sich den Berg hochschlängelt. Zwei Stunden lang geht es fast nur bergauf. Für mich ist das kein Problem, doch beklagen sich mehrere und ich höre von ein paar Leuten, dich aufgegeben haben. In der Beschreibung der Tour stand nichts von einem Schwierigkeitsgrad, was für manche hier zum verfrühten Ende der Tour führt. Wir schaffen es gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang nach oben. Der Ausblick ist einfach toll! Das ganze Tal ist mit Nebel gefüllt und man kann den nächsten Vulkan und das Meer sehen. Bei der aufgehenden Sonne genießen wir unser Frühstück. Aus den Felsspalten auf den Gipfel quillt Dampf und der Sand ist schwarz von der Asche. Den Vulkan schlittern wir wieder runter durch den Sand und müssen danach erstmal alle unsere Schuhe ausleeren. Unten im Van müssen wir auf eine Frau warten, die irgendwo ihren Pass und das Geld verloren hat. Die Gruppe, zu der sie gehörte fährt schon weg und wir sollen auf sie warten. Na Danke! So langsam wird es warm und als die Frau ankommt wird sie von vielen ziemlich genervten Blicken empfangen, auch wenn sie ja eigentlich nichts dafür konnte. Wir kommen noch gerade pünktlich zum Frühstück mit super leckeren Banana-Pancakes im Hostel an. Mein komplettes Zeitgefühl ist durcheinander gekommen und ich fühle mich als wäre schon Nachmittag, obwohl es gerade mal 11 Uhr ist. Nach einem kurzen Nickerchen gehe ich zu einem Yogakurs für Anfänger. In dem Kurs geht es um die zusammenarbeit des Körpers und der Atmung. Es werden die ersten und wichtigsten Übungen gezeigt und ich lerne den Sonnengruß. Ich merke deutlich, dass ich seit 7 Monaten nur sehr wenig für meine Körperspannung gemacht habe. Das und die unglaublich stickige Hitze bringt alle Kursteilnehmer gehörig zum Schwitzen. Nach einer Dusche treffe ich mich mit Stuart und Becky. Die beiden habe ich auf der Wandertour am morgen kennengelernt und wir gehen zusammen in eine Poolbar und ich muss mir nochmal ins Gedächtnis rufen, dass Pool kein Schwimmbecken sondern Billiard ist. Danach schauen wir uns einen der traditionellen Feuertänze an. In einer der Tempelanlagen ist eine Bühne aufgebaut. Die Geschichte handelt von zwei Affenarmeen, Frauen, Magie und Intrigen. Das ganze ist von monotonen Gesängen und pompösen Gewändern und Affenmaken geprägt. Am Ende tanzt der Retter der Clans, der Feuervogel durch glühende Kokosnussschalen und versprüht Funken in alle Richtungen. Alles in allem sehr beeindruckend. Nach einem facettenreichen zwanzig Stundentag falle ich völlig erschöpft in mein Bett.

Der nächte Tag ist nicht weniger actionreich. Lena, die Besitzerin des Hostels hat mich und ein paar weitere Leute eingeladen eine Rollertour durch die Reisterassen zum großen Wassertempel zu machen. Zusammen mit Laura aus Lettland miete ich mir einen Roller. Das Problem: wir sind beide noch nie mit dem Roller gefahren! Ich erkläre mich bereit als erste zu fahren. Lena nimmt aus Rücksicht auf uns die kleineren Hintergassen damit wir uns nicht direkt in den total verrückten Verkehr stürzen müssen. Ich will ganz cool die erste Kurve nehmen und ganz selbstsicher zeigen, dass das ja gar nicht so schwer ist und liege prompt auf der Nase. Die Kurve war leider schärfer als gedacht und es ging auch noch bergab und so musste ich erfahren, dass man sich mit einem Roller nicht in die Kurven legen kann. Laura und mir ist nichts passiert, außer dass wir beide blaue Flecken am Knie haben. Danach beschließen wir, dass einer von uns erstmal bei Lena hintendrauf mitfährt, bis wir beide den Roller besser unter Kontrolle haben. Ich fange wieder an und ohne eine Zweite Person hintendrauf ist das deutlich einfacher! Es kommt zu keinem weiteren Sturz. Als wir tanken müssen halten wir an der coolsten Tankstelle, die ich je gesehen habe. Sie besteht aus einem Regal mit Vodkaflaschen in die jemand Benzin gefüllt hat. Nachdem wir aus Ubud heraus sind geht es durch Hügel und wunderschöne Reisterrassen. Ich muss mich konzentrieren auf die Straße zu gucken und nicht immer mit offenem Mund in alle Richtungen zu schauen. Hier gibt es riesige Läden mit tollen Möbeln und große Baumwurzeln auf die riesige blasenförmige Glaskugeln geschmolzen wurden. Das ganze sieht aus wir eingefrorene Tautropfen. Zu schade dass die Wurzeln nicht in meinen Rucksack passen. Ich hätte sofort eine mitgenommen! Das gleiche gilt für die wunderschönen, bunten Patchwork-Decken, die es auf unserem Weg überall zu kaufen gibt. In Tegalalang besuchen wir wunderschöne Reisterrassen, die aber leider schon die Touristisch sind, dass hier nur noch für die Besucher Reis angebaut wird und nicht mehr zum Verkauf. Danach geht es zum Anbau des Lumack-Kaffees. Der teuerste Kaffee der Welt! Die Kaffeebohnen müssen von Lumacks (katzenähnlichen Tieren) gefressen werden bevor der Kot aufgesammelt wird und die Bohnen geröstet werden. Wir machen eine kleine Führung in der uns der Kaffee- Anbau erklärt wird und später gibt es kleine Tässchen mit Proben von verschiedenen Kaffees und Tees. Manche unglaublich lecker, andere eher nicht so mein Fall. Lena führt uns danach noch zu Reisterrassen, die noch bestellt werden und wir laufen mit ihr durch die Felder und sie erzählt uns noch viel zum Reisanbau. An einem kleinen Kiosk machen wir eine Pause und Lena gibt uns balinesische Snacks zum Probieren. Die gebratenen Sojabohnen sind echt lecker, aber bei dem frittierten Mageninhalt von Enten muss ich dann doch passen. Das ganze schmeckt genau so wie es sich anhört! Als wir auf dem Rückweg zu unseren Rollern sind laufen wir durch ein balinesisches Dorf und Lena erzählt mir etwas über das Leben und die Sitten hier. Zum Beispiel muss jedes Haus eine kleine Tempelanlage haben, weswegen es für mich so aussieht als würden wir durch eine einzige große Tempelanlage laufen. Außerdem ist es üblich dass eingeheiratete Frauen zu ihren Männern ziehen. Für jeden Sohn gibt es auf dem Grundstück einer balinesischen Familie ein kleines Haus. Sowas wie umziehen gibt es hier nicht. Auf jeden Fall nicht in den ländlicheren Gegenden. Balinesen reisen auch sehr selten. Erstmal sind die meisten sehr arm und zweitens dürfen die Haustempel nicht allein gelassen werden. Sie müssen regelmäßig, fast täglich, gepflegt werden, was das Reisen so gut wie unmöglich macht. Jetzt führt uns der Weg zum Wassertempel Pura Tirta Empul. Hier gibt es eine heilige Wasserquelle in der man seine Seele reinwaschen kann. Leider ist heute Vollmond und alle gläubigen Balinesen aus Ubud und Umgebung besuchen den Tempel und dann findet auch noch ein Lauf für Jederman von Tempel zu Tempel statt. Das bedeutet totales Chaos auf dn Straßen. Ich sitze zum Glück bei Lena hinten drauf, aber ich glaube Laura, die gerade zum ersten Mal Roller fährt wird nie wieder fahren! Der Tempel ist total überfüllt, weswegen wir es nicht schaffen auch noch eine reinigende Waschung durchzuführen. Wir gucken uns stattdessen nur die Tempelanlagen an. Natürlich in den Traditionellen Sarong gekleidet. Nach diesen Tag brauchen wir alle eine Abkühlung und Lena erklärt uns den Weg zu den Wasserfällen in denen man schwimmen kann. Es ist toll hier und es tut so unglaublich gut! Lena ist schon vorgefahren um ein Essen für alle Leute im Hostel vorzubereiten. Es ist unglaublich lecker und super nett von Lena allen so ein tolles Essen zu kochen. Ein rundum gelungener Tag!

Meine Zeit in Ubud geht vorbei und ich habe mir einen Shuttle zu der kleinen Insel Gili Air gebucht, wo ich drei weitere Tage verbringen werde.

Gili Air ist eine kleine ruhige Insel ohne Autos. Wenn du ein Taxi brauchst gibt es Pferdekutschen und ein paar der Einheimischen besitzen Elektro-Roller. In meinem Hostel treffe ich durch Zufall Stuart und Becky wieder. Wir gehen Abends über die Insel und setzen uns in eine kleine Bar mit Live-Musik am Strand. Auf dem Rückweg tritt Becky fast in eine orange-schwarz-gestreifte Wasserschlange, die sich in den Algen am Ufer versteckt. Sie verschwindet schnell aus dem Lichtkreis unserer Taschenlampen. Ein Glück! Die sah giftig aus!

Beim Frühstück am nächsten morgen fragt jemand in die Runde, ob irgendwer mit schwimmen kommen möchte. Und so gehe ich mit 6 weiteren Leuten an den Strand um zum ersten Mal in meinem Leben zu schnorcheln. Ich bin überwältigt!!! Das Wasser ist unglaublich klar und warm. Nur ein paar Meter vom Ufer entfernt erstreckt sich eine tolle Korallenlandschaft mit großen blauen Seesternen, bunten Fischen und leuchtenden Korallen. Durch das Sonnenlicht das im Meer gebrochen wird strahlt alles in fast unnatürlichen Farben! Und dann das Highlight: zwei Schildkröten schwimmen unter mir her und grasen den Meeresboden ab! Sie lassen sich nicht von mir und zwei anderen Schnorchlern stören sondern gleiten seelenruhig durch das Wasser. Als die eine Schildkröte zum Atmen auftaucht schwimmt sie in einer Entfernung von einem halben Meter an mir vorbei! Das war eines meiner persönlichen Highlights auf meiner ganzen Reise! Nach zwei Stunden treffe ich mich mit den anderen wieder am Strand auch sie haben Schildkröten gesehen und waren ähnlich überwältigt. Zum Sonnenuntergang trommeln wir ein paar Leute zusammen und gehen am Strand Essen und Cocktails trinken.

Meinen zweiten kompletten Tag auf Gili Air verbringe ich damit mit den anderen die Insel zu erkunden und sie komplett einmal zu umrunden. Die Strände, die man immer wieder auf Fotos sieht, sind zwar strahlend weiß, aber nicht von Sand sondern von Korallen. Sieht toll aus ist aber unglaublich unbequem, wenn man sich mal hinlegen will. Es leben nicht viele Menschen auf dieser Insel. Die Häuser sind sehr einfach und viele leben von dem Tourismus. Eine anderes Arbeitsfeld gibt es nicht wirklich. Die Menschen hier leben sehr einfach. Sie besitzen nicht viel und sind einfach zufrieden  mit dem was sie haben. Leider achten sie nicht so auf die Umwelt und Natur, wie sie es vielleicht tun sollten um all das Leben im Meer und den Riffen zu schützen. Im Hafen ist das Wasser sehr trüb und überall schwimmt Müll in den Wellen. Nur ein paar hundert Meter weiter beginnt das Riff in dem ich die Schildkröten getroffen habe und wenn es weiterhin solche Erlebnisse geben soll, dann müssen die Menschen ihren Umgang mit dem Meer ändern!

Das Gili Air eine sehr kleine Insel ist müssen wir alle erfahren, als alle(!) Geldautomaten auf der ganzen Insel nicht funktionieren. So langsam wird bei uns allen das Bargeld knapp. Und so halten wir den ganzen Tag die Augen nach Geldautomaten offen. Als wir einen Freund aus dem Hostel treffen, der uns erzählt er habe gerade einen ATM gefunden der funktioniert, laufen wir sofort in diese Richtung. Wir kommen nach nur 4 min dort an und der Geldautomat funktioniert schon wieder nicht… Außer Shar hat keiner heute Bargeld auf dieser Insel bekommen.

Zum Sonnenuntergang treffen wir uns wieder mit einer großen Truppe am westlichen Strand. Es gibt ein wunderbaren Farbspiel. Es ist Ebbe und der Himmel spiegelt sich in dem Wasser, das in der Bucht zurückgeblieben ist. An diesem Abend schränkt sich die Auswahl der Restaurants die wir besuchen können deutlich ein, da nur die Hälfte der Leute genug Bargeld hat um sich Essen zu kaufen, brauchen wir ein Restaurant mit Kartenzahlung. Am Ende finden wir ein mexikanisches Restaurant mit tollen Cocktails, wir sitzen noch lange zusammen und genießen das Backpacker-Leben.

Mir bleiben nur noch drei Tage auf Bali und ich habe irgendwie keinen Plan was ich machen soll. Mein ursprünglicher Plan war es surfen zu gehen, aber die Surfbedingungen in den nächsten Tagen sollen nicht so gut sein und ich habe Angst mir die Haut von den Knochen zu schürfen, wenn ich an den korallenbesetzten Stränden stürze. Angelika, die ich auf Gili Air kennen gelernt habe, hat mir den Tipp gegeben nach Amed, ein kleines Fischerdorf zu fahren. Und in Ermanglung anderer Pläne tue ich das auch.

In Amed gibt es nur ein Hostel. Hier finden hauptsächlich Tauchkurse für Anfänger und Fortgeschrittene statt. Abends gehe ich an den Stand. Es handelt sich um einen scharzen Sandstrand und wenn man sich umdreht hat man eine wunderschöne Sicht auf einen perfekten Vulkankegel. Am Wasser sind viele Leute unterwegs: Kinder, die Boote in den Wellen schwimmen lassen, Erwachsene, die sich entspannt unterhalten und Jugendliche, die sich zum Sport machen treffen. Ich werde von ein paar indonesischen Jungs angesprochen und zu einem Sit-Up-Duell herausgefordert. So ein Duell kann ich doch nicht ausschlagen und überrasche sie, da ich durchaus mit ihnen mithalten kann. Lachend unterhalten wir uns dann etwas, bis ich Hunger kriege und mich von ihnen Verabschiede.

Am nächsten morgen gucke ich neidisch den anderen Leuten im Hstel zu, wie sie ihre Sachen packen und zum tauchen aufbrechen und entscheide ganz spontan das auch mal zu versuchen. Eine Stunde später packe ich alles zusammen und ich fahre mit meinem Tauchcoach und drei anderen Leuten, die gerade ihren Tauchschein machen zum Strand. In einem kleinen Taucherrestaurant bekommen wir unsere Gasflaschen und Shane, der Tauchcoach, erklärt mir die wichtigsten Handzeichen, mit denen sich Taucher unter Wasser verständigen und gegenseitig zu warnen, und was sonst noch wichtig ist, wie niemals, aber wirklich niemals aufzuhören zu Atmen und nach jedem Meter einen Druckausgleich für die Ohren durchzuführen.

Wir fangen im flachen Wasser an und ich habe Zeit mich erstmal daran gewöhnen durch den Schlauch zu Atmen. In einem Meter Tiefe machen wir dann ein paar Sicherheitsübungen, wie das Mundstück wegnehmen und alleine wieder einfangen und ähnliches. Als ich das alles gut genug kann geht es ab in die Tiefe. Mein Coach kümmert sich um alles was mit Technik, Druckmesser und ähnlichem zusammenhängt. Das Meer ist echt beeindruckend. Für die Taucher wurden hier Statuen aufgestellt an denen sich Korallen gesammelt haben. Es ist wunderschön. Überall gibt es bunte Fische und leuchtende Korallen. Wir sehen Seegurken in bunten Farben und rot-gestreifte Feuerfische. Am Anfang bin ich noch viel mit dem Atmen und dem Druckausgleich beschäftigt. Erst gegen Ende fange ich an, das ganze richtig zu genießen. Nach viel zu kurzer Zeit geht es schon wieder nach oben. Wir waren 16 Meter tief! Das habe ich gar nicht gemerkt. Wir essen zu Mittag und der Coach erzählt mir von seinem Leben, das er in Spanien aufgewachsen ist und als Tauchlehrer seit ein paar Jahren um den ganzen Globus reist.

Nachmittags gehen wir nochmal in die Tiefe. Diesmal an einen anderen Platz, auch direkt am Strand. Diesmal ist es ein natürliches Riff und wir sehen noch mal andere Fische, Seesterne und Korallen. In Worten lässt sich das ganze schwer beschreiben. Nach diesen zwei Tauchgängen bin ich total erledigt und wir fahren zurück zum Hostel. Es war ein toller Tag. Leider habe ich wohl nicht immer richtig den Druckausgleich durchgeführt und bekomme immer stärkere Ohrenschmerzen. Ich möchte eigentlich mit ein paar anderen Leuten nach Amed und dort essen gehen, aber die Schmerzen schlagen mir etwas auf den Magen und anstatt in ein Restaurant gehe ich an einen Straßenstand und kaufe mir eine Zwiebel und eine Drachenfrucht. Die Zwiebel schneide ich und binde sie mir in eine Platiktüte gewickelt mit einem Verband an das schmerzende Ohr und die Drachenfrucht esse ich als Abendessen. So eine geile Drachenfrucht habe ich noch nie gegessen. An dem Abend stinke ich leider das ganze Zimmer mit meiner Zwiebel zu und das tut mir furchtbar leid, aber ich möchte auch nicht riskieren in 1 1/2 Tagen mit Ohrenschmerzen in ein Flugzeug steigen zu müssen. Der Gestank hat sich gelohnt. Morgens sind die Schmerzen weg und ich reiße alle Fenster auf um den Geruch wieder wegzukriegen.

Ich muss irgendwie zurück nach Kuta kommen. Dafür muss ich in Amed den Shuttle Bus nehmen, aber das Hostel ist zu weit weg um den Weg zu laufen und eine Mitarbeiterin aus dem Hostel bietet an mich mit dem Roller hin zu bringen. Und so ende ich mit meinem 18 Kilo Rucksack auf dem hinteren Sitz des Rollers und meine einzigen Gedanken auf der für mich ewig dauernden Fahrt sind: Nicht runterfallen! Spann den Bauch an! Klammer dich nicht zu fest an deine Fahrerin, sonst kann die nicht mehr atmen! Spann den Bauch an!

Ich bin unendlich froh den Rucksack endlich wieder ansetzten zu können. und mich in einen kleinen stickigen Bus ohne Klimaanlage setzten zu können. Deine Prioritäten ändern sich rasend schnell, wenn du mit wenig Geld und riesen Rucksack reist. Wenn ich das nächste Mal reise nehme ich nur ein zehntel dessen mit, was ich diesmal dabei hatte! In dem Bus treffe ich einen jungen Mann, der schon sein ganzes Leben taucht und schon im frühen Kindesalter mit Gastanks unterwegs war. Es ist echt cool und beeindruckend, wenn Menschen so eine starke Faszination für etwas empfinden, dass sie ihr komplettes Leben nach diesem Hobby auslegen und schon mit gerade 20 (geschätztes Alter) die ganze Welt bereist haben.

In Kuta bemerke ich, dass ich den Zettel auf dem die Adresse und der Name von meinem Hostel drauf stand irgendwo verloren habe. Zum Glück kann mir ein anderer Mitreisender aushelfen und leiht mir kurz sein Handy, damit ich den Weg raussuchen kann. In Kuta steife ich nochmal durch die Gassen und kaufe letzte Mitbringsel und Kleidung für den Eigenbedarf ein, die in Deutschland gar nicht oder nie für diesen Preis finden würde. Am nächsten morgen muss ich um halb sechs aufstehen um zum Flughafen zu fahren. Leider fährt um diese Zeit kaum ein Taxi rum und ich bin froh, dass nach 10 min doch eins vorbeikommt. Echt erstaunlich in einer Stadt in der sich Autos sonst gerade mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h durch die Gassen schlängeln, da so viele Leute und vor allem Roller unterwegs sind.

 

Sydney und das Outback

Ich komme morgens in Sydney an und werde von Kathi am Flughafen abgeholt. Wer es nicht weiß; Kathi ist eine gute Freundin aus der Schule, die gerade ein Work&Travel-Jahr in Australien macht und auf einem Segelschiff im Hafen von Sydney arbeitet. Das Auto mit dem sie gekommen ist, ist leider eine totale Schrottlaube und total überhitzt. Wir müssen erstmal eine halbe Stunde warten bis der Motor runtergekühlt ist, damit Kühlwasser nachgeschüttet werden kann. Während wir fahren qualmt zwar die zwischendurch die Motorhaube, aber wir schaffen es bis zur White Bay, wo die Southern Swan liegt. Das Schiff auf dem Kathi gerade wohnt und arbeitet.Ich darf hier für die nächsten 1 1/2 Wochen wohnen und soll dafür nur auf dem Schiff helfen und einen kompletten Tag arbeiten. Dafür bin ich unglaublich dankbar. Mit Ellen ziehe ich in ein Zimmer auf dem zweiten kleinen Segelschiff, dass neben der Swan liegt. Die Betten sind zwar schmal, aber wir haben genug Platz für unser Zeug. Nur der Einstieg auf das ist etwas tricky. Es gibt keine Planke von der man einfach auf das Schiff laufen kann. Man muss also von dem Pier direkt auf das Schiff steigen, was sehr schwierig werden kann, wenn es dunkel ist und der Wasserstand so tief, dass das Deck einen Meter unter dem Pier liegt und auch noch von der Strömung 1 Meter weggetrieben wurde. Es ist also immer ein kleines Abenteuer mal eben Zähne putzen oder Nachts aufs Klo zu gehen. Zum Glück landet keiner von uns im Wasser!

Der Tag auf dem Schiff beginnt sofort. Erst gibt es ein Team-Meating und danach muss die Crew, die heute Dienst hat die Swan putzen und mit Getränken und Essen ausstatten. Meistens gibt es drei Rundfahrten durch den Hafen pro Tag. Mittags, Abends bei Sonnenuntergang und Nachts. Ich kann heute einfach mal mitfahren und die Aussicht auf den Sydney Harbor genießen. Bei Sonne, Sonnenuntergang und Nacht. Es ist echt cool und ich komme mit den anderen Crew-Mitgliedern ins Gespräch, die aus der ganzen Welt kommen und mit denen ich mich echt gut verstehe. Kathi ist leider fast die ganze Zeit beschäftigt, da sie als Crew-Mate, also Vorsitzender der Crew, gucken muss, dass alles läuft. Aber zwischendurch habe ich die Zeit einen Mastclimp zu machen; das bedeutet mut einem Klettergurt gesichert auf den einen Mast klettern und von dort oben die Aussicht genießen. Abends wird für die ganze Crew in der winzigen Bordküche gekocht.

Am nächsten Morgen wache ich durch mein Jetlag früh auf und bekomme einen wunderschönen Sonnenaufgang an der Harbor Bridge zu sehen. Heute erkunde ich Sydney und lasse mich mit der Swan bis zu Campells Cove direkt in der Innenstadt mitnehmen. Kathi muss leider arbeiten und so erkunde ich die Stadt alleine.Da Samstag ist findet ein Markt in den Rocks, einem der ältesten Stadtteile Sydneys, statt, ich streife lange durch die vielen Stände und höre richtig guten Straßenmusikern zu. Danach fange ich an einfach drauf los zu laufen und komme an den Piers vorbei, wo „Dance Acadamy“ gedreht wurde, eine meiner früheren Lieblingsserien. Hier gibt es übrigens wirklich eine Tanzschule die „Dance Company“. Dach laufe ich am Hafen entlang bis zum Sydney Opera House und im Botanischen Garten beobachte ich australische Vögel. Irgendwie komme ich auch noch zum Anzag-Park und zur Cathedral. Dort übt gerade der Organist und der Chor für den Gottesdienst. Die Gesänge schaffen eine unglaubliche Atmosphäre und ich bleibe noch einige Zeit sitzen, höre der Musik zu und entlaste mal eine Zeit lang meine Füße. Jetzt muss ich misch schon unglaublich beeilen um noch rechtzeitig am Hafen zu sein um mein  Schiff zu kriegen. Ich hätte nämlich keine Ahnung gehabt, wie ich mit dem Bus wieder zur White Bay gekommen wäre. Abend sitze ich noch lange mit der Crew zusammen. Wir leeren die offenen Weinflaschen, die noch von der Cruise übrig geblieben sind und verbringen einen sehr netten Abend an Deck.

Am folgenden Tag steht mein Arbeitstag an. Ich bin als Gally-Hand eingeteilt, also als Küchenhilfe. Der Küchenchef ist Kosuke aus Japan, wir verstehen uns echt gut und können gut zusammen arbeiten. Meine Aufgabe ist es die Snacks rum zureichen, die winzige Küche sauber zu halten und Kosuke dort zu helfen, wo ich gerade kann. Und so kommt es das ich nicht nur meine Arbeiten als Gally-Hand erledige, sondern auch noch für die Crew Mittag- und Abendessen koche. Kosuke kommt mit den westlichen Lebensmitteln, die auf dem Schiff sind noch nicht so klar und so gibt es selbstgemachte, etwas unförmige (es gab auf dem Schiff einfach keine Spätzle-Reibe) Käse-Spätzle. Ich bin jedes Mal froh aus der winzigen 2 m^2  Küche rauszukommen. Der winzige Raum heizt sich mit den zwei permanent laufenden Gas-Herdplatten sehr schnell auf. Dafür wollen alle die draußen arbeiten, uns, sobald es dunkel wird, so oft wie möglich besuchen.  Die Arbeit hat mir echt Spaß gemacht und ich hätte gerne noch mehr Tage gearbeitet.

In den nächsten Tagen erkunde ich noch ein paar Mal Sydney und laufe meistens einfach drauf los und gucke, wo mein Weg mich hinführt. Mir gefällt Sydney sehr gut. Ich mag das Architektonische Zusammenspiel von alten Backsteinbauten und verglasten Hochhäusern. Und es ist die erst echte Großstadt die ich seit meiner Ankunft in Neuseeland sehe, was das ganze nochmal beeindruckender macht. An einem Abend besuche ich mit Kathi und Lizzi abends den Luna-Park. Einen Freizeitpark im Stil der 1930er Jahre. Verlassen und nur teilweise beleuchtet ist dieser Park die perfekte Kulisse für einen Horrorfilm. Mit Sebastian fahre ich einen Tag zum Bondi-Beach und wir laufen den Bondi-Beach-Walk entlang. Der Weg ist von tollen Buchten und Wellen zum surfen gesäumt. Und es gibt einen Friedhof mit der perfekten Sicht auf das Meer. Das ist echt schön. Aber ich vermisse die Einsamkeit der Strände die ich in Neuseeland erfahren habe. Hier sind überall Menschen und fast der komplette Küstenstreifen ist bebaut.

Mit Kathi zusammen habe ich eine geführte Outback-Tour über drei Tage gebucht. Von Sydney aus fliegen wir morgens zum Ayers Rock Flughafen, wo wir von dem Tourbus abgeholt werden. Da nicht alle mit dem gleichen Flugzeug gekommen sind treffen wir den Rest der Truppe im Uluru Culture Center. Da wir als letzte ankommen haben wir leider keine Zeit uns das Kultur Center anzusehen, das die Geschichte und Mythen der Aborigines anzuschauen. Dafür fasst unser Guide Jerome uns ein paar der Geschichten zusammen. Ich finde die Kultur sehr interessant da sie so komplett anders ist, als die die ich bis jetzt kenne. Deswegen gab und gibt es zwischen den Europäern und den Ureinwohnern so massive Probleme. Sie haben den anderen einfach nicht verstanden und konnten auch deren Handlungen und Entscheidungen nicht nachvollziehen. Was für mich sehr erschreckend war, ist, dass bis in die 80er Jahre Aborigines nicht als vollwertige Bürger des Australischen Staates anerkannt waren und es erst in den letzten 2 Jahrzehnten zu einem Interesse an der Kultur kam, die jetzt auch in den Schulen gelehrt wird. Viele der Australier wissen immer noch nicht viel oder gar nichts über die Kultur der Menschen, die lange Zeit dort gelebt haben. So kommt es, dass viele der Aborigines auch heute in großer Armut leben und keine Arbeit finden können.

Unsere Reisetruppe ist sehr gemischt und besteht aus Menschen aller Altersklassen aus der ganzen Welt. Es gibt Leute aus Japan, den Niederlanden, Portugal, der Schweiz, Frankreich, Deutschland und England. An unserem ersten Tag besuchen wir den Uluru. Schon von weitem ist dieser Fels beeindruckend. Inmitten der ewigen roten flachen Fläche erhebt sich dieser einfache, riesige, eiförmige Felsbrocken. Wir fahren um den Uluru herum und Jerome erzählt uns ein paar Geschichten der Aborigines zu diesem Berg. Das wichtigste ist erstmal, dass wir bitte nicht auf den Uluru draufklettern. Es ist zwar erlaubt, aber nicht gerne gesehen. Für die Aborigines ist der Berg heilig. Wer auf ihm draufsteht, steht sozusagen auf dem Kopf einer ihrer Vorfahren. Auf dem Wanderweg drumherum gibt es immer wieder Stellen, die heilig sind und nicht fotographiert werden sollen. Jerome erzählt uns eine Geschichte und erklärt, wie die Aborigines daraus schließen konnten, in welchen Regionen es sicher war, wo es Wasser gibt, welche Tiere und Pflanzen zu finden gibt und welche Orte man besser meiden sollte. Mit einfachen Zeichnungen in den Sand wird das ganze unterstützt. So sind auch die Felsmalereien meistens keine Kunstgegenstände sondern eher Lehrtafeln, wo Geschichten erzählt und mit Symbolen verdeutlicht wurden. Pünktlich zum Sonnenuntergang fahren wir zu einem großen Parkplatz und beobachten den Sonnenuntergang. Es ist genau so, wie es immer beschrieben wird. Wunderschön! Auf dem Campingplatz machen wir ein Lagerfeuer und braten ein paar Marshmellows. Kurz bevor wir schlafen gehen laufen wir auf einen kleinen Hügel von dem man den Uluru unter der glitzernden Sternendecke bestaunen kann. Es ist atemberaubend. Die Nacht draußen ist auch atemberaubend. Atemberaubend kalt! Die Temperaturschwankungen in der Wüste sind extremer als ich dachte.

Jerome weckt uns als es noch dunkel ist. Unser nächstes Ziel ist der Sonnenaufgang am Uluru! Die Temperatur liegt übrigens unter 10°C. Den Sonnenaufgang finde ich persönlich schöner als den Untergang, da die Sonne hinter dem Uluru aufgeht. In der Dunkelheit übersieht Kathie eine Unregelmäßigkeit im Boden und vertritt sich den Fuß. Das ist echt blöd gelaufen, da wir heute noch eine 3h Wanderung vor uns haben. Diese Wanderung führt uns durch die Kata Tjutas (oder Olgas genannt) eine Gruppe großer Steinfelsen Mitten im Nirgendwo. Die Olgas sind zur gleichen Zeit und gleichen Weise entstanden wie der Uluru. Kathi beschließt ihren Fuß etwas zu schonen und geht die kleinere Runde während ich mit den meisten anderen die weitere Strecke laufe. In der Mitte treffen wir uns wieder. Während der Wanderung unterhalte ich mich mit den Anderen und mache nette Bekanntschaften, wie Isobe (aus Japan) und Lieke (aus den Niederlanden), muss mich aber auch mit Menschen auseinandersetzen, die ich einfach nicht leiden kann, wie zum Beispiel ein Student aus Deutschland, der Ununterbrochen über die Armee, Autos (+welche tollen Autos er besitzt oder besessen hat und in welcher Ausstattung) und seine Meinung zur Politik. Und das in einem Englisch mit den stärksten Deutschen Akzent den ich je gehört habe. Um nicht mit ihm reden zu müssen laufe ich ein paar Schritte schneller, sonst hätte ich mich noch umgedreht und ihm gesagt er soll bitte die Klappe halten. Ich bin auch jetzt mehr als zwei Monate später hochgradig genervt! In unserer Gruppe ist auch noch ein Japaner mit einem Fotoblog. Für diesen Blog schleppt er die ganze Wanderung seinen Rucksack mit Videokamera, GoPro, drei verschiedenen Kameras und mehreren Objektiven herum. Ich hätte seine Fotos unglaublich gern gesehen. Leider habe ich vergessen nach dem Namen seines Blogs zu fragen. Nach dieser schönen kleinen Wanderung geht es erstmal wieder in den Bus. Und zwar stundenlang! So haben wir wenigstens alle Zeit den fehlenden Schlaf nachzuholen. Wir stoppen ein paar Mal. Einmal um Mittag zu essen und dann um Feuerholz für Abends zu sammeln. Das Holz hier ist super. Tot und staubtrocken. Ein paar mal halten wir noch an Aussichtspunkten über Kata Tjuta oder an  einer Paprikapulver-roten Sandüne, die als Aussichtspunkt für einen riesigen See dient. An diesem Abend kochen wir stilvoll im Feuer. Mit allen zusammen wir Gemüse für Chilli Con Carne geschnippelt und später in einem feuerfesten Topf im Lagerfeuer gekocht. Das Essen ist erst fertig, als es dunkel wird und so wird es still während wir essen und alle genießen die Schönheit der Sterne. Das einzige Problem dabei war, das es dann auch dunkel war als ich mal eben zum Bad wollte und mich kurzfristig auf dem Campingplatz verlaufen habe. Zum Gluck haben mir die Sterne etwas Licht gespendet. Kurz vor dem schlafen gehen rät uns Jerome all unsere Sachen wegen den Dingos in den Bus zu packen und unsere Schuhe in unserem Schlafsack zu verstecken. Die tun war uns Menschen nichts, aber nehmen alles mit was nicht Niet und Nagel fest ist. Falls es nur ein Schuh ist, lassen sie ihn meist nach ein paar Metern wieder fallen, aber es kann sehr Mühsam sein danach zu suchen. Wer sie Warnung ausspricht sollte sich vielleicht auch selbst daran halten…

Am nächsten morgen war Jeromes einer Wanderschuh weg… Während er Essen vorbereitet machen sich ein paar Leute auf die Suche. Und Glück gehabt, sonst hätte er in einem Wanderschuh und Flip Flop die heutige Wanderung machen müssen. Einer von uns findet den Schuh als gerade zum Aufbruch ausgerufen wird. Nach mehreren Stunden Autofahrt kommen wir am Kings Canyon an. Unser Hauptziel ist der Garten Eden. Ein Canyon Mitten in diesen Felsformationen. Der Ort hat etwas magisches an sich. Alle werden still als wir die Schlucht betreten. Ein kleiner Fluss schlängelt sich durch die Steilwände und alles ist mit grünen Bäumen und Pflanzen bewachsen, die einen wunderschönen Kontrast zu den roten Steinwänden bilden. Auf dem Weg dorthin laufen wir schon echt coolen Sachen über den Weg, z.B. den versteinerten Wellen eines sandigen Meeresbodens oder den Goast Trees. Weißen Bäumen, die in der Nacht zu leuchten scheinen und gegen die Sonne ihre eigene Sonnencreme produzieren. Mit einem Lichtschutzfaktor von ca. 15! Voll cool! Auf der anderen Seite des Canyons hat man einen Ausblick über eine Felsformation die sich Beehives (auf Deutsch: Bienenstöcke) nennt. So etwas habe ich bis jetzt noch nie gesehen. Irgendwie bizar und besonders. Hier gibt es auch Pflanzen viele Pflanzenarten aus einer Zeit, als das Klima noch feuchter war, die in der Umgebung ausgestorben sind oder sogar endemisch hier vorhanden sind. All das macht diesen Ort zu meinem Lieblingsplatz auf dieser Tour und, wie ich finde, viel spanender als die bekannten Attraktionen Uluru und Kata Tjuta. In Alice Springs angekommen waschen wir uns erstmal den roten Staub von der Haut und ich buche mein Hostel für Kuta (Bali). In drei Tagen geht mein Flug und ich habe noch nicht geplant! Also wirklich gar nichts! Wir gehen mit der kompletten Tourgruppe noch in eine Bar und ich probiere Känguru zum Abendessen (Echt lecker). Da wir alle nicht viel geschlafen haben in den letzen Nächten löst sich die Runde schnell auf und ich falle nur noch ins Bett. Zum Glück können wir ausschlafen!

Unser Flug kommt so in Sydney an, dass wir es gerade eben schaffen mit unserem Gepäck in die U-Bahn zu springen und bis zum Hafen zu laufen um rechtzeitig zur letzen Cruise wieder auf die Swan zu springen. Und zwar auf die Minute genau! Ich unterhalte mich abends noch lange mit Ellen und David, bzw. Ellen und David unterhalten sich und ich höre die meiste Zeit zu. Sie kommen beide aus Schottland und sind echt cool. Ich glaube ich habe am nächsten morgen etwas Muskelkater vom Lachen.

Mittwochs ist Maintenance-Day. Also der Tag an dem das Schiff repariert, geschliffen und gestrichen wird. Da helfe ich natürlich mit. Wer kann schon zu etwas Handwerklichem Schaffen, schleifen und streichen auf einem Segelschiff Nein sagen? Später fahre ich mit dem Bus in die Stadt und laufe einfach drauf los, beobachte Menschen und finde zu Orten die ich nicht gesucht habe. Abends sitze ich noch mit David und Manami zusammen und wir vergleichen die Music Schottlands, Japans und von Deutschland. Die beiden kennen nur Rammstein. Das kann ich nicht auf deutschen Musikern sitzen lassen und zeige ihnen Bands wie AnnenMayKantereit usw. Die Japanischen Bands gewinnen in der Kategorie skurielste Musik und Musikvideos. Hier ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=yzC4hFK5P3g

Das ist leider mein letzter Abend in Australien und ich finde es schwer von hier wegzugehen. Die Crew der Swan ist mir ans Herz gewachsen und ich kann gut verstehen warum Kathi hier so viel Zeit verbracht hat. Mein Aufenthalt auf Bali ist die erste Station auf meiner Reise die ich mache ohne jeglichen Plan oder irgendjemanden den ich kenne. Vielleicht fällt es mir deshalb so schwer zu gehen. Es ist etwas anderes ein Land mit jemandem zu bereisen, den man kennt oder auch ein Land alleine zu bereisen, dass man zu lieben gelernt hat, als alleine ohne Plan in einLand zu reisen von dessen Kultur du keine Ahnung hast.

From the Mountains to the Sea

Mein erster Tag wieder auf der Südinsel fing früh an. Nach ca. 4 h Schlaf fuhr ich durch die noch mit Frühnebel durchfluteten Berge in den Sonnenaufgang nach Wakefield. Dort kann man in einem kleinen Heritage Museum sein eigenes Messer schmieden. Wir waren 6 Leute, die sich dort in der kleinen Schmiede um die Beispielmesser gedrängt haben um sich inspirieren zu lassen und ein ungefähres Design auszudenken. Wir bekamen von Simon ein einfaches Eisenstück, dass an eine Stange geschweißt war und wurden mit Lederschürze, Schutzbrille und Handschuhen ausgestattet. Unsere erste Aufgabe war es so lange auf unser Eisenstück drauf zu hauen, bis es dünn genug war um daraus ein Messer formen zu können. Das hat schon so 1 1/2 Stunden gedauert. Einem meiner Mitstreiter ist nach der Hälfte der Zeit leider sein Messer verbrannt und er musste von vorne anfangen. Und seine Klinge sah zu dem Zeitpunkt von uns allen am coolsten aus. Er tat mir echt leid.  In diesen ersten Stunden wechselten wir ständig von den Kohlen zum Amboss und konnten und so richtig auspowern. Mit Edding wurde die Form der Klinge aufgemalt und nach und nach ausgearbeitet. Nach der Mittagspause wird dann die Metallstange von der Klinge abgeflext und ich klopfe den Teil des Eisens platt, der später einmal der Griff wird. Damit mein Messer nicht aussieht wir ein angelaufenes, krumm geklopftes Stück Metall, schleife ich jetzt meine Klinge schön , bis sie silber glänzt und alle Macken raus sind. Nach der Mittagspause in der wir uns alle einmal entspannen, unsere Arme ruhen lassen und uns alle gut unterhalten muss die Klinge gehärtet werden. Dafür wird das erhitze Messer in Öl getaucht und dann nochmal mit einem Brenner etwas erhitz bis es gelblich wir. Aber Vorsicht! Das Metall darf nicht blau werden, sonst war die ganze Arbeit umsonst. Zum Glück geht alles gut. Jetzt muss noch ein Holzgriff an die Klinge. Hier müssen wir jetzt alle immer lange warten, bis der Kleber getrocknet ist und die Löcher zum befestigen gebohrt werden können. Wir sitzen also alle gemeinsam mit dem Messer in der einen Hand in der Sonne und genießen den Tag. Nachdem ich die unförmigen Holzstücke, die an meiner Klinge befestigt sind in die Form eines Griffes geschliffen habe, schärft Simon das fertige Messer für uns alle. Und damit ist dieser wunderbare Tag beendet. Es war ein toller Tag an dessen Ende ich ein super cooles und erstaunlich schweres Messer in der Hand halte.

Am nächsten Tag geht es für mich zum Heaphy Track. Nachdem ich noch kurz in Takaka gehalten habe um mir eine Karte zu besorgen, parke ich mein Auto an dem Ende einer Schotterstraße irgendwo in der Golden Bay. Ich bin eine der letzten, die den Track heute starten, kurz vor mir sehe ich noch eine Gruppe mit dicken Rucksäcken im Wald verschwinden. Ich hieve mir meinen Rucksack auf den Rücken und checke noch ca. 5 mal, ob das Auto auch wirklich abgeschlossen ist. Der Weg schlängelt sich mit einer leichten Steigung durch den Wald den Berg hinauf.

Zwischendurch gibt es immer mal wieder tolle Ausblicke über die Golden Bay. Auf dem Weg finde ich Schneckenhäuser von den riesigen Kaurischnecken. Lebende Schnecken finde ich leider keine.

Als ich am höchsten Punkt des ganzen Tracks ankomme, wird das Licht langsam orange. Ich lasse mir Zeit und genieße die wunderbare Aussicht. So kommt es dass ich als letzte mit den letzten Strahlen der Sonne, die noch über den Perry Saddle scheinen an der Hütte ankomme.DSC_0274 Die Sterne sind heute leider nicht so super cool, wie ich sie schon vorher in NZ erlebt habe, da fast Vollmond ist. Einer der anderen Wanderer erzählt, dass man z.B. das Sternbild des Orion deshalb von Nord- und Südhalbkugel sehen kann, da die Sterne nah über dem Äquator liegen. Deswegen ist er auf der Südhalbkugel z.B. auch auf dem Kopf stehend zu finden.

Beim Frühstück unterhalte ich mich mit Vanessa, einer Studentin aus Deutschland, und wir beschließen einen Teil zusammen zu laufen. Sie schläft leider in einer Hütte vor meiner, deswegen werde ich den letzten Teil alleine gehen. Mir hat es gefehlt mit jemandem zusammen wandern zu gehen und sich auch mal mit wem anders als sich selbst zu reden. Es ist erfrischend Neuseeland mal durch die Augen von jemandem zu sehen, der erst kurz hier ist und sich noch nicht so sehr an die Schönheit dieses Landes gewöhnt hat. Man sieht alles nochmal mit neuen Augen, wie beim ersten Mal als ich mit Jonas an der Westküste entlang gefahren bin und wir beide total geflasht waren. Der Weg von der Perry Saddle Hut zur Mackay Hut ist wunderschön.

Wir kommen durch märchenhafte, mit Moos überwachsene „beech“-Wälder („beech“ heißt eigentlich Buche, aber die neuseeländische Buche sieht eher aus wie eine Birke) mit violetten und blauen Pilzen und die Gouland Downs. Das sind große, mit hohem gelben Grass bewachsene Flächen oben in den Alpen. An der Saxon Hut mache ich mit Vanessa meine Mittagspause und verabschiede mich dann von ihr um noch die letzten 3  1/2 Stunden zu laufen. Der Weg ist jetzt nicht mehr so spektakulär, aber trotzdem noch sehr schön. Nach diesem sehr langen Tag komme ich total erschöpft in der Hütte an und bin froh mir endlich was zu essen kochen zu können. Eine der Gruppen ist noch nicht da. Die Familie macht mit ihrem 11-jährigen Sohn die erste lange Wanderung. Sie haben sich wohl etwas zu lange Strecken ausgesucht, Das letzte Mal hatte ich sie an der Saxon Hut gesehen, wo ich meine Pause gemacht hatte und sie waren erst nach mir angekommen und wollten noch eine lange Pause machen. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit gehen ein paar Leute los um sie zu suchen und kommen ca. eine halbe Stunde später mit der ganzen Truppe wieder zur Hütte zurück. Sie hatten es schon fast geschafft, waren aber sehr froh, dass man ihnen noch beim tragen der Rucksäcke auf den letzten Metern geholfen hat.

Am dritten Tag meiner Wanderung geht es hauptsächlich bergab. Der Weg führt hauptsächlich durch den typischen Westküstenwald. Also sehr grüner Wald mit vielen Farnen. Immer mal wieder hat man einen tollen Ausblick über die Berghänge bis zum Meer. An der Lewis Hut mache ich wie alle anderen eine Pause. Leider wird man draußen von Sandflies aufgefressen, weshalb sich alle in die winzige Hütte drängen. Ich bin jetzt fast am Fuß der Berge angekommen und so geht es relativ flach weiter. Jetzt kommen im Wald Palmen und riesige Bäume dazu. Zwischendurch gibt es interessante Sandsteinformationen, die aussehen, wie alte Tempelruinen. Wenn man einen Blick zurück wirft, breitet sich vor einem ein großen Flußbett aus hinter dem sich die Berge des Kahurangi National Parks erheben.

Die Heaphy Hut liegt direkt an der Flussmündung an der Westküste mit den Bergen im Hintergrund. Ich gehe etwas am Strand spazieren und springe dann in den Fluss. Es ist eiskalt. Die ganze Haut schmerzt vor Kälte. Aber draußen warten die Sandfliegen, weshalb man bis zum Hals im Wasser bleiben muss, wenn man nicht total zerstochen werden will. Als ich aus dem Fluss steige fühle ich mich wie Neugeboren. Nach dem kalten Wasser sind alle schmerzen des Tages vergessen und ich flüchte vor den Sandflies in die Hütte. Nach dem Abendessen setzte ich mich mit ein paar Jugendlichen zusammen und wir spielen Karten. Der Tourguide der geführten Gruppe taucht mit Marshmellows auf und wir setzten uns draußen ans Lagerfeuer. Die anderen kommen alle entweder aus Neuseeland oder Australien. Im Laufe des Abends werden Unterschiede zwischen NZ und Australien, die Schule und Akzente diskutiert. Es ist echt interessant, wie die Länder sich gegenseitig Wahrnehmen.

Mein letzter Tag beginnt früher als sonst. Ich habe mit einer Familie ausgemacht, dass sie mich bis nach Westport mitnehmen. Leider sind die in den letzten Tagen immer schneller gegangen als ich. Der Track führt direkt an der wunderschönen wilden Küste vorbei. Die meiste Zeit geht es durch schattenspendenen Palmen- und Farnwald und teilweise über den Strand. Das Wetter ist perfekt, wie schon die ganzen letzten Tage und ich genieße das laufen in vollen Zügen.

Kurz vor Ende des Track komme ich nochmal an Scotts Beach, den Jonas und ich damals ganz am Anfang der Reise bei Regen und Wind besucht haben. Damals war das irgendwie, vor allem durchs Wetter etwas spektakulärer. Ich komme gerade an, als die nette Familie aus Wanaka mit dem Autopacken fertig ist. Als der Vater meinen Backpack hochhebt gibt es nur den Kommentar, dass meiner der schwerste von allen sechs Leuten im Auto ist. Vielleicht sollte ich mein Packsystem noch mal überarbeiten… Wir fahren noch nach Karamea in einen kleinen Pub um dort ein Sandwich zu essen, ein Bier zu trinken und die Füße hochzulegen. In Westport finde ich ein schönes Hostel und mache mir einen entspannten Abend und unterhalte mich noch etwas mit meiner Zimmergenossin.

Wie ihr vielleicht bemerkt haben solltet steht mein Auto noch in der Golden Bay, also auf der anderen Seite der Berge. Das sind 338 km oder 5-6 Stunden auf Neuseelands gewundenen Straßen. Mein Ziel heute ist es diese Kilometer zu überwinden um wieder an mein Auto zu kommen. Ich stehe also früh auf und laufe zum Highway. Schon auf dem Weg dorthin hält der erste an und nimmt mich mit. Insgesamt bin ich 7 Stunden unterwegs und fahre in 8 verschiedenen Autos mit. Es ist unglaublich einfach in Neuseeland zu trampen.DSC_0667 Ich lerne viele coole Leute kennen und fühle mich nie unsicher oder unwohl. Mit einem Pärchen, die mich mit nach Motueka mitnehmen fahren wir eine Strecke durchs Hinterland, die ich vorher noch nicht gefahren ´bin und die wunderschön ist. Man fährt durch die ersten Ausläufer der Berge durch Täler die mit goldgefärbten Bäumen gesprenkelt sind. In Takaka mache ich eine Pause und beobachte ein paar Straßekünstler/Akrobaten, wie sie Hebefiguren ausprobieren und zusammensitzen und Gitarre spielen. Als mich meine letzte Mitfahrgelegenheit einsammelt fängt es an zu regnen. Die super nette Frau aus Christchurch hat Mitleid mit mir und bringt mich bis zu meinem Auto. Das bedeutet für sie eine halbe Stunde Schotterstraße extra. Ich bin ihr unglaublich dankbar dafür, da es jetzt in Strömen gießt und auf dieser Straße so gut wie keine Autos fahren.

Da ich ja jetzt schon in der Golden Bay bin entscheide ich noch mal zum Warariki Beach zu fahren, den ich und Jonas ja nur im Dunkeln besucht haben, da wir etwas spät dran waren. Ich wandere etwas den Strand auf und ab, sammle Muscheln und genieße die Sonne.

Ich mache mich wieder auf den Weg in Richtung Nelson und halte an den Pupu Springs. Wer sich erinnert, als ich und Jonas da waren hat es geregnet und die Quellen waren nicht wirklich klar. Diesmal beobachte ich den aufwirbelnden Sand im strahlenden Sonnenschein, was echt ganz schön ist. DSC_0784Ich laufe noch mal durch die Shops in Takaka. Ein Glück für meinen Geldbeutel, dass die meisten Shops geschlossen haben und ich nicht die Möglichkeit habe mir total coole Haremshosen zu kaufen. In der Nähe von Takaka gibt es ein Rock Labyrinth. Das sind natürliche Gesteinsformationen, die wie ein Labyrinth mit vielen Gängen und Sackgassen mitten im Wald stehen. Das Labyrinth ist echt groß und als kleineres Kind mit meinen Freunden hätte ich wahrscheinlich unglaublichen Spaß daran gehabt hier durchzurennen und fangen zu spielen, aber alleine ist es nicht so spannend.

Passend zum Sonnenuntergang komme ich in Motueka an. Hier gibt es ein alten Schiffswrack. Jonas und ich sind nie dazu gekommen es zu besuchen, obwohl wir zwei Wochen hier gelebt haben. Es ist echt cool und gibt ein tollen Fotomotiv ab.DSC_0871

In Nelson treffe ich mich am nächsten morgen mit Lauriane (Unglaublich! es ist schon der 25.04. und ich habe nur noch 11 Tage in Neuseeland! Wie schnell die Zeit vergeht!). Lauriane kommt aus Frankreich, hat aber in Deutschland studiert und reist gerade durch Australien und NZ. Über Facebook hatten wir ausgemacht, dass ich sie bis Greymouth mitnehme. Es ist Anzag Day (Gedenktag für die gefallenen australischen und neuseeländischen Soldaten im ersten Weltkrieg) und alle Geschäfte haben geschlossen! Und dabei wollte ich doch unbedingt in den Perlenladen, bei dem sich Perlen, Ketten etc. bis zur Decke stapeln. Lauriane und ich treffen uns bei der Anzag-Zeremonie vor der Kirche und während sie sich einen Kaffee besorgt, stelle ich mein Auto bei Trade me rein. So langsam sollte ich intensiver versuchen es zu verkaufen. Auf dem Weg zurück zum Auto sehe ich, dass der Perlenladen doch geöffnet hat. Jippie! Wir machen uns auf den Weg zum Nelson Lakes National Park. Wir unterhalten uns gut während der Fahrt und ich bin froh mal wieder jemanden neben mir sitzen zu haben. Wir laufen am Ufer des Lake Rotoiti entlang und besorgen uns Informationen zu den Walks in der Gegend und entscheiden den Mt. Robert Circuit am nächsten Tag zu machen.

Am See finden wir echte Fliegenpilze. Ich habe die noch nie gesehen! Wir machen einen entspannten Abend und unterhalten uns mit zwei brasilianischen Jungs, die mir den Tipp geben in Westport zu surfen, da es dort in den nächsten Tagen echt coole Wellen geben soll.

Das Wetter ist perfekt für eine Wanderung. Nicht zu heiß, aber strahlender Sonnenschein! Der Weg führt den Mt. Roberts hoch und schlängelt sich immer wieder durch Wald und offene Fläche. Der Ausblick ist wunderschön. Oben angekommen genießen wir die Sonne und den klaren Himmel. Dort treffen wir eine Truppe aus 4 Deutschen, die in dieser Konstellation auch erst seit gestern zusammen reist. Die sind alle echt cool und wir beschließen gemeinsam Mittagspause zu machen und auch wieder zusammen runter gehen.

Wir reden die ganze Zeit und es wird viel gelacht. Der Wanderweg war echt richtig cool und der Blick über Lake Rotoiti war echt toll. Wir fahren im Abendlicht noch bis zum Lake Rotoroa um dort zu schlafen.

Heute nehmen wir uns die Westküste vor. Eine der schönsten Straßen, die ich je gefahren bin. Unser erster Stop ist in Westport in der Tauranga Bay, wo ich unbedingt surfen will. Das Wasser ist eiskalt. So langsam wird mein Sommersurfanzug echt zu dünn. Mit mir ist noch eine Kiwi-Familie da, die mir erklären, wo ich am besten surfen kann. Man muss am Riff raus schwimmen, was viel leichter ist als an den Stränden wo ich bis jetzt gesurft bin, da es hier keine Wellen gibt, gegen die man ankämpfen muss. Sobald man von dem Riff weg schwimmt gibt es riesige Wellen. Das sind die besten Wellen die ich je hatte. Ich bekomme zwar nur sehr wenige, da man nach jeder Welle einmal komplett raus und wieder rein schwimmen muss, aber das ist es wert! Ich surfe zum ersten Mal auf großen „grünen“ Wellen, also ungebrochene Wellen und es ist unglaublich! Nach ca. 2 Stunden ist mir eiskalt und ich muss leider raus. Ich bin eiskalt, aber glücklich. Lauriane war währenddessen an den Seehundkolonien an der Küste. Nachdem wir uns in Westport einen Kaffee zum aufwärmen besorgt haben fahren wir ganz entspannt die Westküste runter und machen viele Fotostops an der wunderschönen wilden Küste.

Beobachten den Sonnenuntergang an den Pancake Rocks. Leider sind diesmal Wolken vor der Sonne. Wir suchen uns irgendwo in Barrytown einen Parkplatz am Meer, wo wir uns einfach hinstellen und unser essen kochen.

An unserem letzten Tag zusammen fahren wir noch bis nach Greymouth, von wo Lauriane einen Bus zu den Gletschern nehmen wird. Als wir in die Bucht nach Greymouth fahren sehen wir warum die Stadt „graue Mündung“ heißt. Aus dem Tal fleißt ein grauer Nebenstrom ins Meer. Das sieht von außen schon echt cool aus von innen eher grau… Ich verabschiede Lauriane an der i-Site und fahre dann durch den Nebel zum Athurs Pass. Die Straße ist einfach wunderschön. Erst geht es noch durch ein großes Tal und dann in vielen Kurven in die Berge.

Um die Mittagszeit bin ich im Athurs Pass Village angekommen und beschließe noch heute den Avalanche Peak Track zu machen. Das ist der Track auf dem ich das letzte Mal oben umgeknockt bin und danach eine Woche nicht richtig laufen konnte. Das Wetter ist gerade perfekt und soll morgen schlechter werden. Schnappe mir meine Kamera und was zu trinken und los geht es auf den Berg. Der Anstieg und Steil und unglaublich anstrengend. Ich liebe den neuseeländischen, alpinen Wald. Die birkenartiken Bäume von denen grüne Flechten herunter hängen. Sobald ich über der Baumgrenze angekommen bin habe ich eine atemberaubende Aussicht. Ich setzte mich einfach eine Weile dort oben hin und betrachte dieses wunderschöne Land.

Auf dem Weg nach oben überhole ich die meisten der anderen Wanderer. Meine Kondition was Berge och laufen angeht ist echt deutlich besser geworden. Auf der Spitze angekommen setzte ich mich einfach hin und sehe mich um und genieße die Einsamkeit. Der Weg nach unten ist nicht so angenehm, da es genauso steil runter wie auch hoch ging und ich brauche für den Weg fast länger als hoch. Nachts wird es jetzt schon eisig kalt und ich bin froh morgen in Christchurch ein warmes Bett zu haben.

Mein letzter Tag auf meinen Roadtrip durch Neuseeland fängt an. Ich fahre bei besten Wetter mit einem melancholischen Gefühl durch den Athurs Pass in Richtung Christchurch.

Ich mache nochmal einen Halt am Castle Hill und laufe durch das Labyrinth von riesigen runden Felsen.

Ich genieße die Straße in vollen Zügen und fahre unglaublich langsam. Ich will nicht ankommen, da das das Ende des Trips bedeuten würde. Heute verabschiede ich mich schon Mental von diesem wundervollem Land und der unglaublichen Schönheit und auch der Freiheit, die ich hier hatte.

Gegen zwei Uhr Mittags komme ich bei Arlen und Ashleigh an und werde wieder mit offenen Armen empfangen. Mein Projekt für heute ist es das Auto zu putzen und vorfür-fertig zu machen. Es ist unglaublich viel arbeit, alles auszusortieren, meine Sachen, von denen des Autos zu trennen und den Survivor dann noch sauber zu machen. Dabei finde ich noch eine alte löchrige Socke von Jonas, die sofort im Mülleimer landet. Ich unterhalte mich abends noch gut mit Arlen, Ashleigh und deren neuen Studentin, die jetzt seit zwei Monaten hier lebt. Es ist ein toller Abend.

Meine letzte Woche in Neuseeland verbringe ich damit mein Auto und mein Surfboard zu verkaufen. Leider ist im Moment die schlechteste Zeit um ein Backpacker Auto zu verkaufen. Alle wollen ihre Autos verkaufen, aber es kommen nur wenige neue Backpacker, die ein Auto kaufen wollen. Ich habe 4 Interessenten, die aber entweder ein billigeres Auto finden oder deren Angebot so lächerlich klein ist, dass ich es nicht für den Preis verkaufen will. So kommt es letztendlich, dass ich, nachdem ich durch alle Hostels Christchurch gelaufen bin, das Auto mehrfach auf Facebook gestellt habe, am Flughafen stand um ankommende Backpacker abzufangen und es mit großen Sale-Schildern durch die City gefahren habe, den Survivor bei dem Sohn Arlen und Ashleigh in die Einfahrt stellen muss und ihnen meine Fahrzeugpapiere und Einwilligung gebe, damit wir im September einen neuen Versuch starten können. Ich bin ihnen unglaublich dankbar, dass sie das für mich machen. Also Danke Arlen und Ashleigh! Im September kommen nämlich die ganzen neuen Backpacker und dann werden wir hoffentlich mehr Interessenten finden als im Mai. Für mein Surfboard finde ich zum Glück noch eine Interessentin und werde wenigstens das für gutes Geld los.

Während der Zeit in der ich nicht mit dem Auto beschäftigt bin muss ich mich noch um mein Studium kümmern und mal anfangen zu planen was ich in Australien machen werde und was es eigentlich auf Bali zu sehen gibt. Die Abende verbringe ich mit Arlen und Ashleigh. Und mit Arlen verbringe ich lange Nächte mit einem Glas Wein und interessanten Gesprächen. An meinem letzten Abend treffen wir uns mit Arlens Vater und Grand und essen Fish´nChips aus Zeitungspapier mit den Fingern, wie sich das gehört. Es ist ein schöner letzter Abend und es fällt mir schwer mich von diesen wundervollen Menschen zu verabschieden.DSC_0396 2

A few up and downs

Mit dem Abschluss meiner Arbeit bei Fruitdale habe ich mich dann auch von Hamilton und meinen Mitbewohnern im Hostel verabschiedet.

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Für mich ging es jetzt wieder auf Reisen! Um meine Surffähigkeiten noch mal etwas zu verbessern bevor es im Herbst richtig kalt wird, hat es mich nach Raglan gezogen. In den nächsten zwei Tagen habe ich noch mal die entspannte Atmosphäre der kleinen Stadt genossen, mich noch mal in die Wellen gestützt und den Profis in der Whale Bay zugesehen.

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Jetzt warteten mehrere lange Autofahrten auf mich. Nach meinen Tagen in Raglan bin ich Nachmittags in Richtung Whakatane gefahren um mir dort das White Island anzusehen. Auf dem Weg habe ich noch einen Hitchhiker (in Deutsch: Tramper) aufgesammelt, der mir bei den drei Stunden Fahrt Gesellschaft geleistet hat.

Das White Island ist der aktivste Vulkan Neuseelands und liegt auf einer Insel in der Bay of Plenty. Um dort hinzukommen muss man erstmal eine Stunde mit dem Schiff aufs Meer rausfahren. Auf dem Weg dorthin haben wir mehrere Delfine und Albatrosse gesehen.

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Man sieht die Insel nicht nur vom weiten mit ihrer riesigen Dampfwolke, man riecht sie auch. Ganze Insel stinkt nach Schwefel und anderen übel riechenden Gasen. Also würden wir bevor wir die Insel betreten haben alle mit Helmen und Gasmasken ausgestattet. Nach einer kurzen Sicherheitseinführung, wie wir uns zu verhalten haben, falls der Vulkan unerwartet ausbrechen sollte, ging es dann auf die Insel. Dort gab es erstmal freie Bonbons für alle. Die helfen nämlich gegen das Kratzen im Hals. Unsere beiden Tourguides haben uns dann doch den Schwefeldunst zu Messgeräten und Kamers geführt, die ca. 10 mal im Jahr von einer Gruppe von Wissenschaftlern besucht und ausgewertet werden. DSC_0090 DSC_0096 DSC_0115 DSC_0121

Vorbei ging es auch an gelben Schwefelquellen an denen große Brocken reiner Schwefel herumlagen, zu blubbernden Schlammpools und dem großen Krater in der Mitte der Insel, in dem sich ein großer und extrem säurehaltiger, grau/grüner Schlammsee befindet. Die ganze Insel befindet sich in einem steten Wandel und auch die Guides entdecken immer wieder etwas Neues. Zum Beispiel ändert sich die Farbe des Kratersees häufig. Je nach Zusammensetztung der Chemikalien hat er eine grün, graue, blaue oder braune Färbung. Wir durften dann von den zwei Bächen kosten, die über die Insel fließen. der eine war wärmer und hat metallisch geschmeckt und der zweite war etwas kälter und hatte einen Geschmack, der etwas an Zitrone erinnert hat. Größere Mengen von dem Wasser sollte man trotzdem nicht trinken, da die darin enthaltenen Stoffe in größeren Mengen schädlich für den Körper sind. Das war auch ein Problem für die Arbeiter, die hier in der Vergangenheit Schwefelabbau betrieben haben. Durch das große Vorkommen an reinem Schwefel gab es hier Jahrelang eine Schwefelfabrik, deren verrostete Überreste man noch an der Bucht besichtigen kann. Die hohe Konzentration an Chemikalien in der Luft und im Wasser lässt das Metall extrem schnell rosten.

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Das Problem für die Arbeiter war außerdem, dass sie auf der Insel kein Wasser gewinnen konnten. Selbst das Regenwasser, das sie aufgefangen haben wird durch den Nebel durch den er fällt untrinkbar gemacht. Und so waren sie immer von den Wasserlieferungen vom Festland abhängig. Auch sonst war das Leben auf der Insel nicht gerade ungefährlich. Es kam immer mal wieder zu kleineren und größeren Eruptionen und außerdem wurden die Zähne von den Gasen so stark angegriffen, dass sich die Arbeiter ca. 10 Mal am Tag die Zähne putzen mussten, damit sie nicht komplett wegfaulen. Allen in allem also kein angenehmer Platz zum Arbeiten, aber extrem cool zu besichtigen.DSC_0172 DSC_0181

Nach diesem ereignisreichen Tag musste ich dann noch mal ein paar Stunden Auto fahren um nach Taupo zu kommen, da in den nächsten Tagen perfektes Fallschirmsprung-Wetter angesagt war. In Taupo angekommen habe ich dann den Sonnenuntergang in den natürlichen Hot Pools genossen, in denen ich schon ein paar Monate vorher mit Jonas war. Nach einer so langen Autofahrt war das sehr entspannend.

Am nächsten morgen herrscht noch Tiefnebel, der sich aber mit steigenden Temperaturen verzieht und vorher noch mystisch über den Fluss wabert; doch danach wird das Wetter perfekt. In der Fallschirmsprungstation werden mir dann ein Anzug und ein Gurt gegeben und ich werden an Joel, meinen Sprungpartner festgezurt. Dann geht es auch schon in einem winzigen Flugzeug auf 15000 ft hoch. Ich genieße die Aussicht und bin viel zu entspannt für den Umstand, dass ich gleich aus einem Flugzeug springen werde. Ich bin eine der ersten die an die Lucke rücken und dann bin ich schon draußen.IMG_4245 IMG_4291

Joel ist ohne Vorwarnung gesprungen. Nach dem ersten Schreck genieße ich den freien Fall in vollen Zügen, nur der Kameramann nervt mich etwas. Der will immer, dass ich zu ihm hinsehe und dabei möchte ich doch einfach die Aussicht genießen. Und die ist phänomenal. Das Wetter ist perfekt und man kann bis zum Mt. Taranaki an der Ostküste sehen. Direkt unter mir liegt der See und die Vulkane des Tongario National Parks. Viel zu schnell gibt es einen Ruck und die Fallschirm faltet sich aus. Wir müssen leider sehr schnell wieder runter, da schon die nächste Truppe wartet, da bei dem guten Wetter sehr viele Menschen springen wollen. Unten angekommen gucken wir uns alle, noch etwas zitterig vom Sprung, zusammen das Fallschirmsprung-Video an, dass die ganze Zeit gefilmt wurde.

Ich genieße noch das wunderbare Wetter in Taupo bis ich mich auf den Weg zur Mahia Peninsula in Richtung Ostküste mache. DSC_0226

Auf diesen langen Autofahrten vermisse ich Jonas. Es war einfach wunderbar jemanden neben sich zu haben, der sich mit einem Langweilt, was erzählt, oder auch mal das Auto übernimmt. So schwankt meine Stimmung an diesen Tagen sehr stark von „Ich liebe NZ! Ich bin gerade aus einem Flugzeug gesprungen! Der goldene Herbst ist hier so schön!“ bis auf „Ich hab keine Lust mehr! Jonas soll zurück kommen! „.

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Da es jetzt immer schon so früh dunkel wird ist es schwer auf den Campingplätzen Kontakte zu knüpfen. Man muss sehr selbstbewusst wein um im Dunkeln zu einer Gruppe zu gehen und zu fragen, ob man sich dazu setzen darf und noch nicht mal weiß, wie alt die Menschen sein könnten, oder wie sie aussehen. Und so selbstbewusst bin ich dann doch nicht.

Auf dem Weg nach Gisborne schaue ich mich noch etwas auf der Mahia Peninsula um. Es ist echt schön hier. Grüne Hügel  grenzen direkt an weiße Sandsteinklipppen.

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In Gisborne fahre ich zur Wainui Bay, die gute Wellen zum surfen hat. Das Wetter ist wunderschön, aber das mit dem Surfen funktioniert heute nicht so gut. Ich bin total schnell frustriert. Ich überlege schon das  Board schon heute zu verkaufen. Man muss, wie auch in Raglan versuchen, durch die gebrochenen Wellen durchzuschwimmen. Da ich mit meinem Bord einfach nicht unter den Wellen hindurchtauchen kann, ist es unglaublich anstrengend und ich gebe schon relativ schnell auf und mache lieber Fotos mit dem Selbstauslöser.DSC_0304 Ich habe mir dann doch erfolgreich eingeredet, dass es nochmal ein Versuch wert ist und ich morgen nochmal wieder komme. In Gisborne selbst gibt es nicht so viel zu sehen, weshalb ich zu einem Aussichtspunkt auf der Kapiti Peninsula fahre, von wo man einen tollen Blick über die Poverty Bay hat.DSC_0330 Auf dem Campingplatz lerne ich dann noch zwei coole Italiener kennen mit denen ich mich dann den ganzen Abend über Avatar, Star Wars, Herr der Ringe und deren soziale Hintergründe und Verknüpfungen rede.

Morgens schaue ich mich etwas in Gisborne um. Die Stadt ist total langweilig. Gehe nochmal in der Mahia Bay surfen. Heute funktioniert es deutlich besser und ich bekomme nochmal mehrere schöne Wellen und bin nach drei Stunden im Wasser überglücklich nach gestern nicht einfach aufgegeben zu haben. Diesmal wird die Musik laut aufgedreht und zu Songs von Papas alten Mix-Tapes singend geht es in Richtung Wellington. Auf dem Weg mache ich einen kurzen Track zu zwei Wasserfällen durch einen süßen Laubwald. Ich habe eigentlich vor den Weg zu joggen, leider ist es so schlammig, dass ich vor allem bergauf langsamer gehen muss um nicht mit dem Gesicht im Schlamm zu landen. Da ich langsamer gehen muss wird es immer düsterer im Wald und ich bekomme schon Sorgen, dass ich nicht zurück bin, bevor der Weg nicht mehr zu sehen ist. Der erste Wasserfall gefällt mir sehr gut, den Umweg zum zweiten hätte ich nicht machen müssen.

DSC_0379 Ich komme am Ende noch pünktlich vor dem Sonnenuntergang zum Auto zurück und muss erstmal meine kompletten Beine im Fluss von Schlamm befreien. Im Dunkeln schaue ich mich dann noch in Napier um. Napier ist für seine Jugendstil-Architektur bekannt. Nach einem starken Erdbeben im Jahr 1931 wurde die komplette Innenstadt in diesem Stil wieder aufgebaut. Der Stil ist echt ganz süß, aber man sieht, dass die Gebäude nicht so alt sind wie sie wirken sollen.

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Die Stadt ist trotzdem süß und ich finde es schade nicht die Gelegenheit gehabt zu haben, sie im Hellen zu sehen. Jetzt muss ich noch mal etwas Strecke machen, damit ich noch möglichst viel Zeit in Wellington am nächsten Tag habe.

Vormittags komme ich dann in der Hauptstadt an. Bei CamperMate hatte ich von einer kostenlosen Dusche am Strand gelesen. Da stand leider nicht bei, dass das nur eine Umkleide ist und die Dusche eher dafür gedacht ist sich nach dem schwimmen einmal abzuspülen und deswegen keinen Vorhang hat, aber sie kostet mich nichts, also ist mir das jetzt mal egal, vor allem da ich in der nächsten Woche keine Dusche finden werde. Auf mich wartet der Heaphy Track! Erfrischt schaue ich mir nochmal Wellington an. DSC_0057Diesmal laufe ich durch andere Gegenden, in denen ich mit Jonas noch nicht war und finde im Park am Pier eine Gruppe Studenten, die hier ein paar Slaglines aufgespannt haben. Das mache ich dann auch sofort mit. Ich bin zwar echt nicht gut, aber die Leute sind echt cool und es macht super Spaß. Sie laden mich ein nächste Woche wieder zu kommen, doch leider werde ich dann nicht mehr auf dieser Insel sein.DSC_0124 Als es dunkel wird fahre ich auf dem Mt. Victoria um dort die Stadt von oben zu sehen. Wellington hat zwar keine Wolkenkratzer, sieht von oben aber trotzdem wunderschön aus. Bei dem Ausblick vergeht die Zeit viel zu schnell und ich muss mich unglaublich beeilen um noch pünktlich zu meiner Fähre in den Süden zu kommen. An diesem Abend geht meine tolle Zeit auf der Nordinsel zu Ende und vor mir liegen noch ein paar Sachen auf die ich mich riesig freue!DSC_0150

Schwarzer Sand und Früchte ohne Ende

Nach einem langen Tag und einer langen Autofahrt habe ich dann Raglan erreicht. Dort hatte ich mir ein paar Tage zuvor einen Surfkurs gebucht. Da der aber erst Nachmittags stattfand bin ich vorher etwas in Raglan durch die Laeden spaziert. Es gab viele kleine Laedchen mit Kunst und alternativer Mode und natuerlich coole Surfershops die leider eine Preisklasse zu hoch fuer mich sind. In kleinen Hinterhoefen gibt es suesse Caffees, wo es nur ein paar grosse Tische gibt. Das bedeuted dass man sich dort einfach auf einen freien Platz setzt und meitstens ergeben sich daraus sehr interresante Gespräche.

Wie das so ist wenn man viel Zeit hat kommt man dann zu seinen Terminen zu spät. Und so erreichte ich den Treffpunkt an der Surfer Lodge 5 min zu spät. Das war aber weiter nicht schlimm, denn wie ich dann erfahren habe, war meine Gruppenstunde eine Einzelstunde , da sich keiner für die gleiche Zeit angemeldet hat wie ich. Um möglichst viel Zeit im Wasser verbringen fahren Rob, mein Surflehrer, und ich direkt zum Strand und ich bekomme meinen Wetsuit und ein riesiges Board. Wir setzten uns erstmal an den Strand und Rob gibt mir eine kurze Sicherheiteinweisung und erklärt mir dann wie ich auf das Board komme und wie man am besten wieder runter fällt. Danach kommt das Aufstehen dran. Nachdem ich das oft genug gemacht habe geht es ab ins Wasser. Ich schaffe schon die erste Welle fast komplett zu stehen! Es ist zwar nur eine weiße Welle, also eine gebrochene, aber für den Anfang war das schon echt gut. Rob schiebt mich immer wieder in die Wellen und ich stehe mehrere Wellen komplett. Nach der Hälfte der Zeit werde ich unkonzentriert und es funktioniert gar nichts mehr. Wir gehen an den Strand und dort bemerke ich, dass ich die ganze Zeit mit dem falschen Bein aufgestanden bin. Ich mache die Schlaufe also ans andere Bein und es funktioniert wieder. Ich habe noch große Probleme wenn ich die Welle alleine kriegen soll, aber das kann man ja noch üben! Nach mehreren Stunden im Wasser bin ich total geschafft, aber glücklich. Surfen macht mir einfach super Spaß!

In den nächsten zwei Tagen leihe ich mir das Board noch mal aus und übe noch etwas und komme jetzt auch zum stehen, wenn mich niemand in die Welle schiebt und ich selbst paddeln muss. Abends fahre ich dann Richtung Hamilton um mich dort mit Hanna und Luise zu treffen, die ich und Jonas damals in Motueka kennengelernt haben. Da Luise auch mit dem surfen angefangen hat, wollen wir am nächsten Tag wieder nach Raglan um uns mal gemeinsam in die Wellen zu schmeißen. Nachdem wir uns beim McCafe mit einem lecken Kaffe und einem warmen Muffin gestärkt haben geht es zurück nach Raglan. Da ich mir überlegt habe ein Board für meine restliche Zeit in NZ zu kaufen, leihe ich mir ein Second Hand Board in einem Shop, das zu verkaufen ist. Hanna setzt Luise und mich am Strand ab und fährt wieder in die Stadt, da sie selbst nicht surfen will. Das Board ist deutlich kleiner als das riesige Longboard mit dem ich die letzten Tage geübt habe. Es fällt mir deutlich schwerer auf dem Board zum Stehen zu kommen und dort auch stehen zu bleiben. Luise hat ein etwas größeres Board am Strand geliehen und wir tauschen ab und zu mal um ein Gefühl für das kleine Board zu bekommen oder mit dem großen stehend durch die Wellen zu reiten. 

Die nächsten zwei Tage verbringen wir dann noch gemeinsam und sind die meiste Zeit im Wasser. Ich habe endlich ein Board für mich gefunden, dass perfekt für mich ist und kaufe es dann auch. Mal verbringt Hannah die Tage mit uns am Strand, aber die meiste Zeit ist sie in der Stadt und Luise und ich Rätseln was sie dort eigentlich die ganze Zeit macht. Raglan ist zwar schön, aber nicht besonders groß. Wir bemerken dass das Anstrengendste am surfen das rauskommen zu den größeren Wellen ist. Da unsere Boards so groß sind, dass man nicht unter den Welken hindurchtauchen kann muss man entweder versuchen drüber zu paddeln, was meistens zur Folge hat das man wieder dahin gewemmt wird wo man angefangen hat, oder irgendwie unter der Welle durchzutauchen und dabei sein Surfbrett festzuhalten. Es braucht sehr viel Zeit und Energie um über die Zone mit den gebrochenen Wellen hinauszukommen. Dem entsprechend waren wir abends immer echt fertig. Ich habe die Tage mit den beiden sehr genossen, musste sie dann aber 15. März verlassen, da ich dann ein Vorstellungsgespräch in Hamilton hatte. 

Ich hatte mich schon in Whangerei um einen Job beworben, musste dann aber erfahren, nachdem ich dort mehrmals angerufen habe, dass es doch keinen Job für mich gibt. So musste ich mich noch mal auf die Suche machen und habe einen kleinen Orchard in der Nähe von Hamiton gefunden. Dort habe ich mich dann am 15. mit Roger, dem Boss, getroffen und wurde sehr freundlich empfangen. Er gab mir die Nummer seiner Frau, die ich am nächsten morgen anrufen sollte um alles abzuklären. Also rief ich dort an und es ich musste nur noch den Vertrag unterschreiben und könnte direkt am nächsten Tag beginnen. Da ich noch diesen einen Tag hatte suchte ich mir schon mal ein Hostel in dem ich für die nächsten Wochen wohnen würde. 

Das Eagels Nest Backpackers ist ein kleines Hostel mit Küche, Balkon, Aufenthaltraum und Wifi. Dort habe ich mich dann mit Paz (Chile) unterhalten, die auch an dem Tag in Hamiton angekommen ist, und wir haben spontan beschlossen in die Hamilton Gardens zu fahren. Die sind echt schön und behandeln auch mal andere Themen, als übliche Botanische Gärten, die ich bis jetzt besucht habe und sind auf jeden Fall einen Besuch wert. In den nächsten Tagen habe ich dann auch die anderen Langzeitbewohner kennengelernt. Die meiste Zeit lebe ich jetzt also mit Paz (Chile), Vince(Frankreich), Cale(NZ), Wade (Canada), Joe(US), Yan(Hongkong) und Henk(Deutschland) zusammen. In den letzten Tagen ist dann noch Merle(Deutschland) dazu gekommen. Das tolle an so einer gemischten Truppe ist, dass wir wirklich die meiste Zeit Englisch reden. Wir sitzen Abends oft zusammen,reden,trinken ein Bier oder gucken einen Film. Am Saint Patricks Day wurde dann eine Flasche Wiskey geöffnet und nach ein paar Gläsern konnte ich Zeuge einer witzigen und total unnöten einstündigen Diskusion zwischen Vince und Wade über französische Zahlen werden, die auch jetzt noch, zwei Wochen später, ein Tabuthema sind. Um die Gemüter zu beruhigen wurde dann „Ein Königreich für ein Lama“ geguckt, wobei dann die meisten eingeschlafen sind. Am Ostersonntag hat Vince eine riesige Schokotorte gebacken. Die war super geil, aber auch so mächtig, dass man nach einem 1 cm dicken Stück den Rest des Tages nichts mehr essen musste. Ich war zwar nicht da (siehe weiter unten), aber es ist noch genug übrig geblieben, sodass ich auch noch in den nächsten Tagen was abbekommen habe. Die meisten Abende endeten damit dass irgendwann jemand einen Film angemacht hat, obwohl vorher groß verkündet wurde, dass man heute feiern gehen würde. In der Woche gehen die meisten früh schlafen, da alle am nächsten Morgen früh aufstehen müssen. Dieses Wochenende haben wir es dann tatsächlich geschafft Abends wegzugehen. Ich habe lange daran gezweifelt und habe erst in der letzten Minute meine Haremshose gegen eine Jeans ausgetauscht. Es war ein lustiger Abend in einem kleinen Club. Ich war überrascht wie viel Menschen um 12 Uhr noch unterwegs waren, da meine Erfahrung mit dem Feiern in NZ bis jetzt noch nicht so überzeugend waren. Auch wenn sich der Club um 2 schon deutlich geleert hat, herrschte eine tolle Stimmung. Um drei ging es dann zurück zum Hostel, zum einen waren manche so betrunken, dass sie dringend ins Bett mussten, zum anderen hatten wir alle einen anstrengenden Arbeitstag hinter uns hatten. Ich musste als einzige am nächsten Tag arbeiten, d.h. um 6 Uhr aufstehen. Ein Dank an die Zeitumstellung, so hatte ich statt 3 h Schlaf dann doch 4h und habe den nächsten Tag mit 4 Kaffee gut überstanden. Ein Glück für mich dass ich an dem Abend nichts getrunken habe!

Ich habe Arbeit auf dem Fruitdale Orchard bei Hamiton gefunden. Es ist nur eine kleine Obstplantage die von Roger geleitend wird. Die Plantage hat noch einen kleinen Shop in dem eigene Produkte und RealFruit IceCream (Vanille- oder Yogurteis mit gefrorenen Beeren oder Fejioas). Mit mir zusammen arbeiten noch eine Menge Inder. Die meisten kommen von Fidji. Die sind alle super nett und ich bekomme in den Pausen immer was von deren indischem Essen ab. So viel, dass ich manchmal mein Mittagessen „vergessen“ habe und nur von indischem Essen und frischem Obst gelebt habe. Das tolle daran auf einer Obstplantage zu arbeiten ist nämlich dass man sich zu jeder Zeit Äpfel, Birnen, Plaumen, Pfirsiche, Brombeeren, Trauben und Fejioas pflücken und direkt essen kann. Da die Plantage relativ klein ist gibt es viele verschiedene Aufgaben, die erledigt werden müssen.Das bedeutet für mich, dass die Arbeit nicht total eintönig ist. Ich habe in den letzten Wochen Äpfel, Birnen, Trauben, Brombeeren, Pfirsiche und Fejioas gepflückt und dann sortiert, das Packhouse aufgeräumt, die riesige Sortiermaschine geputzt und ab und zu im Shop geholfen. Wenn ich nur mit den Indern arbeite, werden die Pausenzeiten auch nicht so eng genommen und eine 10 min Pause wird schon mal zu einer 30 min Pause. Leider verstehe ich kein Wort von dem was sie sich die ganze Zeit erzählen (mit ganze Zeit meine ich wirklich die ganze Zeit; niemand kann so lange reden wie Inder!), da sie die ganze Zeit auf Hindi reden. Meine Tage sind meistens 10 h lang und Sonntage sind nicht unbedingt freie Tage. Freie Tage sind dann wenn es gerade keine Arbeit gibt und die Früchte noch etwas reifen müssen oder Ostern ist. 

An meinem ersten Wochende habe ich mich nach der Arbeit mit Hanna und Luise getroffen, die die Woche in Raglan verbracht haben. Ich bin mit Luise in das Leap Center gegangen. Eine riesige Halle mit mehreren Trampolienen hintereinander und eine Grube mit einer dicken Matratze drin, auf die man Fällen kann ohne sich zu verletzten. Nach einer Stunde waren wir total fertig und sind beide unseren ersten Rückwärtssalto gesprungen. Den Sonntag waren wir dann wieder in Raglan surfen. An dem Abend habe ich mich dann von den beiden verabschiedet, da sie bevor sie Neuseeland verlassen noch in die Northlands wollten. An Karfeitag eine Woche später hatte ich dann aufgrund des Feiertages frei und bin nach Raglan gefahren, dort haben die beiden mich dann überrascht. Das Wetter im Norden war wohl so schlecht dass sie umgedreht sind und so haben wir Ostern dann gemeinsam verbracht. Die Wellen waren am Freitag der Hammer.Die besten die ich bis jetzt hatte! Es hat unglaublich Spaß gemacht auch mal größere grüne Wellen zu surfen. Die Wellen am Sonntag und Montag waren dann leider nicht mehr so gut und so haben wir den Montagmorgen damit verbracht uns Strähnen ins Haar Flechten zu lassen. Dann habe ich mich aber endgültig von den beiden verabschiedet, da sie in den nächsten Tagen dann NZ verlassen haben. Aber Deutschland ist ja nicht so groß. da trifft man sich auf jeden Fall mal wieder!

Ich verbringe jetzt meine letzte Woche in Hamiton und fahre dann am Montag wieder in den Süden um dann von Chistchurch aus Neuseeland zu verlassen.

Auf in den Wilden Westen!

Nach dem ich Jonas am Flughafen verabschiedet hatte, musste ich ziemlich schnell merken, was es bedeutet alleine zu reisen. Du hast niemanden mehr, der fuer dich auf die Karte guckt und dir sagt, wann du abbiegen sollst. In dem Zeitalter der neuen Technik kann man dann einfach zu seinem Handy greifen und GoogleMaps starten. Ein Problem bekommt man dann nur wenn das Handy zu langsam ist und dir erst sagt, dass du abbiegen sollst wenn du schon mehrere hundert Meter dran vorbei gefahren bist. Das bedeutet jetzt fuer mich vorher auf die Karte gucken oder die doppelte Zeit einplanen!
Diesen Tag habe ich noch in Aukland verbracht, da ich fuer den neuen WOF (so etwas wie der TUEV) neue Reifen brauchte, die ich dort sehr guenstig bekommen habe. Abends habe ich mich noch mit ein paar Leuten auf dem Campingplatz unterhalten und wurde so sehr gut davon abgelenkt, dass ich jetzt alleine reise und Jonas jetzt leider nicht mehr dabei ist. Zwei Maedels haben mir so von Bali vorgeschwaermt, dass ich beschlossen habe auf meinem Rueckflug dort vorbei zu schauen. Da der Campingplatz sehr nah am Flughafen liegt verbringen sehr viele Reisende dort ihre letzte Nacht, dass bedeutet fuer mich; es gibt ganz viel geschenkt! Nach dem Abend war ich dann einen Stuhl, einen Foehn, Waschpulver und ganz viel Essen reicher.
Am naechsten morgen habe ich mich auf den Weg nach Whangerei in den Northlands gemacht um das WOF fuer den Survivor zu bekommen. das war dann auch schnell erledigt und so ging es dann Abends zu der Wwoofing-Familie, die ich mir vorher ausgesucht hatte. Auf dem Weg dorthin habe ich dann zum ersten Mal einen Tramper mitgenommen. Zwar nur fuenf Kilometer, aber das ist schon Mal ein Anfang!

Bei Lilian und Peter Wilson wurde ich herzlich aufgenommen. Die beiden haben eine Farm, die von ihrer Tochter Anna uebernommen wurde, mit hauptsaechlich Rindern, ein paar Kuehen und Huehnern. Nebenbei gab es noch ein paar Schweine, Schafe und natuerlich Pferde!

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Meine Aufgabe war es hauptsaechlich morgens die Eier aufzusammeln, die die Huehner (Freilandhaltung) irgendwo im Stall gelegt haben und dafuer musste ich mich jedes Mal durch eine Schar Huehner kaempfen, die mir die ganze Zeit hinterhergerannt ist, vor meinen Fuessen stehen blieben und mir die Beine anpickten! Wenn ich sie vorher gefuettert habe, war es meistens besser! Die beiden haben sich keine automatische Futtermaschiene zugelegt, da sie der Meinung sind, dass das Eimer schleppen sie fit haellt. Da muss ich ihnen einfach zustimmen. Die Dinger sind neamlich echt schwer. Nach einem entspannten Morning Tea habe ich dann mit Anna alle Eier nach Groesse und Form sortiert und da gab es echt Sachen, die ich vorher noch nicht gesehen hatte: Eier ohne Schale, winzig klein, so gross, dass man sich fagt wie das Ei ueberhaupt in das Huhn gepasst hat…

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Sonst habe ich noch mehrere andere Sachen gemacht, wie Schweine mit der Milch der Kuehe fuettern, die Kuehe melken, Zaeune reparieren etc.
Peter trainiert nachmittags immer Team-Roping. Das ist ein Wettkampf, der urspruenglich aus den USA kommt und in dem es darum geht in ein Kalb mit dem Lasso einzufangen. In dreissig Sekunden. Damit ihr euch ungefaehr vorstellen koennt wie das aussieht. Hier ein YouTube-Link:https://www.youtube.com/watch?v=MfXYbQaYHIo Es ist nicht so grausam wir es aussieht. DIe Bullen tragen Helme um ihren Kopf zu schuetzetzen und die Bullen werden direkt wieder befreit. Es ist super spectakulaer dort zuzuschauen! Die Geschwinndigkeit ist unglaublich! und auch wie viel Uebung es braucht bis man das Lasso richtig schwingt. Ganz zu schweigen von dem Trainining das die Pferde brauchen. Peter hat mir gezeigt, wie ich ein Lasso schwingen muss. Aber ueber den Dummie und ohne Pferd bin ich nicht herausgekommen. Dafuer habe ich beim Training der Pferde geholfen, die auf unglaublich kleine Gesten reagieren. Und an die Arbeit mit den Kaelbern gewoent werden mussten. Da sie im Winter gebraucht werden um die Rinder zusammen zu treiben.

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An meinen zwei letzten Tagen waren zwei gute Freunde von Peter mit ihren Pferden zu Besuch, die beide unglaubliche Reiter sind. Der eine trainiert ausserdem Pferde fuer die Filmbranche und hat unter anderem bei Herr der Ringe und dem Hobbit mitgewirkt und war bei der Marco Polo Serie der Pferdekoodinator.
Mit Anna und Lilian habe ich mehere Ausritte unternommen. In den Huegeln von Neuseeland zu reiten ist was ganz anderes als im flachen Muensterland. Ich bin mehrmals Wendy („She is quite windy!“) geritten. Eine Stute mit unglaublich viel Power. Sie konnte nicht in einem gemuetlichen Schritt gehen, sondern fiel die ganze Zeit in einen zackigen Trap und fand es super Huegel hoch zu gallopieren. Auf einem Flachewn Feld fuelt sich ein schneller Gallopp vielleicht wie fliegen an, aber einen Berg hoch ist es eher ein Schotterweg mit tausend Schlagloechern den man mit dem Fahrrad faert. Aber abgesehen davon hat es unglaublich Spass gemacht mal wieder zu reiten.
Neben Wendey bin ich auch Freya geritten. Eine riesige und ruhige Clydesdale Stute, die, obwohl sie mit drei Jahren noch nicht ausgewachsen ist, eine hoehere Schulterhoehe hatte als ich gross bin.

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Am Wochenende war ich dann mit der ganzen Familie auf den Northland Field Days in Dargaville. Dort wird alles verkauft was das Farmerherz begehrt. Vom Huenerfutter bis zu riesigen Traktoren. Ausserdem gibt es mehrere Shows, wie eine Huetehunde Demonstration oder eine BMX-Stunt Show. Liam und Sophie, die Kinder von Anna, sind die ganze Zeit ueber den Markt gerannt und habe nach Goodies (Werbegeschenke und Suessigkeiten) gesucht.

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Am Sonntag bin ich alleine nach Mhangerei Heads gefahren und habe dort den Cliff Walk gemacht. Eine tolle Kuestenlinie. Ich würde aber nicht empfehlen den Weg barfuß zu machen. Der Strand auf dem es zurück geht besteht aus faustgroßen Steinen und das ist Barfuß einfach nur schmerzhaft! Aber der Ausblick hat sich einfach gelohnt.
Allem in allem hatte ich eine super Zeit bei den Wilsons und werde sie wenn ich noch mal nach Neuseeland komme auf jeden Fall besuchen!

Sometimes everything changes…

Machmal aendert sich alles nach nur einem Blick!
Ich habe in meinem Hostel in Hamilton jemanden kennengelernt und und wir haben beschlossen unsere Jugend zu geniessen und zusammen ein Jahr lang durch Asien zu reisen.
Nach dem ich son vielen anderen Backpackern so vieles ueber Asien gehoert hatte, wollte ich dort auch unbedigt hin. Jetzt habe ich endlich den besten mate gefunden um das durch zu ziehen! Wir werden, nachdem wir Kathi in Sydney besucht haben fuer ein paar Wochen nach Bali gehen und dann nach Thailand und uns danach einfach treiben lassen.
Mir gefaellt das reisen so gut, dass ich erstmal nicht mehr damit aufhoeren will. Das Studium kann noch ein Jahr warten. Ich bin ja noch jung!
In den letzten Tagen habe ich also meine komplette Planung umgeschmissen und meine Fluege umgebucht. Da ich jetzt mehr Geld brauche bleibe ich noch leanger in Hamilton und arbeite noch etwas, bis ich mich auf die Weiterreise mache. Auf der Obstplantage gibt es in den neachsten Monaten genug zu tun.
Morgen veroeffentliche ich dann endlivhh den Beitrag darueber was ich in den letzten Wochen so erlebt habe!

Grüße vom Flughafen in Hong Kong!  Unsere gemeinsame Reise ist somit vor einem zehn Stunden- Flug geendet. Doch bis dort hin hatten wir noch ein paar super sonnige Sommertage!

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Angefangen in den Kauriwäldern. Dort haben wir uns die four sisters, vier zusammen gewachsene Kauris und die zwei größten Bäume Neuseelands beguckt. Das bezog sich auf das Volumen. Das sage ich deswegen,  weil der eine zwar nicht sehr hoch ist, jedoch so breit ist, dass man dort rein bzw. darauf bestimmt ein kleines Haus bauen kann. DSC_1012

Beeindruckend war auch, wie alt der größte Baum war: 2000 Jahre! Was der schon erlebt haben muss! Danach haben wir uns an einer ellen langen Schotterstraße verfahren 🙂 Die Aussicht war aber doch sehr nett. Abends haben wir an einem Campingplatz am ninty mile beach übernachtet wo wir dann zwei Deutsche Jungs kennengelernt haben. Nach einem schönen Sonnenuntergang am Strand haben wir zusammen Bierpong ohne Bier gespielt, bzw. eigentlich Anna und einer der beiden, danach Karten gespielt und… keine Ahnung wie!.. bis drei Uhr geredet. Das ist ja für Neuseelandverhältnisse schon fast unmöglich!

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Der nächste Tag wurde dann echt episch und ein neuer must do Favorit ist auf unsere Liste gekommen. Erst sind wir direkt nach dem aufestehen mit Katerstimmung (wir hatten nichts getrunken) in die Wellen gesprungen, nachdem man dann richtig schön erfrischt waren. Dann sind wir ein bißchen über den Strand gefahren und sind ne ordentliche Runde gedriftet. Unser Auto hat es überlebt und es war schon ziemlich cool! So richtig genial wurde es jedoch erst danach als wir uns dann nämlich Sandsurfbretter ausgeliehen haben und die großen Dünen kurz vor dem Cape Reinga auf dem Bauch heruntergesurft sind. Die Dünen waren so groß und ausgebreitet, dass man sich wie in der Wüste gefühlt hat. So warm war es aber auch! An einem kurzen steilen Hang habe ich mich nach einer kleinen Rampe kurzzeitig nicht mehr auf dem Brett und schreg in der Luft fliegend vorgefunden, so schnell hat man dort speed aufgenommen! Das hat richtig Spaß gemacht. Wir sind einige Hänge herunter und zum Schluss haben wir uns an den steilsten Hang getraut. Man wurde so schnell, dass man bei der kleinsten Erhebung dermaßen hoch in die Luft gegangen wäre,  sodass das nicht mehr lustig ausgegangen wäre.  Wir hatten Glück :). Nur bei den Versuchen,  sich zu bremsen hatten wir uns dann schön die Füße aufgeschürft! Bei den nächsten malen mussten wir das dann nicht, da wir uns sicher waren, dass es keine Huckel am Ende gab. Und dann ging man richtig ab! Sn dem Tag hat es wohl jemand an dem Hang auf 80 Kmh geschafft!  Unglaublich… 🙂 …Anstrengend war es dann natürlich für die Waden, da man die Dünen auch immer wieder hoch laufen dürfte!

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Anschließend sind wir zum Cape Reinga gefahren. Das ist der, abgesehen von zwei Stränden, nördlichste Punkt Neuseelands mit einem Leuchtturm.  Dort kann man sehen wie der pazifische Ozean und die Tasmanische See aufeinander treffen. DSC_1120

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Außerdem ist dort der Himmelfahrtsort für die Maori. Dort gibt es einen Baum, der an einem Felsen wächst, an dessen Wurzeln die Maori- Seelen in den Boden wie auf einer Treppe in den Boden herab gehen. Dort ist mit uns eine Fahrradtruppe angekommen, die in 21 Tagen von Bluff dort hoch gefahren sind. Die haben sich vielleicht gefreut! An dem Abend haben wir dann an einer Bay so zienlich daneben gecampt wo wir mit den zwei Jungs von dem Tag zuvor und noch zweien den Abend verbracht haben. Den nächsten Tag haben wir ganz chillig angegangen und sind zur Spirits Bay gefahren und dort den Strand genossen.

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Nach einem Tip wollten wir uns dann nachmal den Sonnenuntergang am Cape angucken. Es war dann aber leider am Horizont bewölkt.
Diese Nacht war der Horror. Oder sagen wir eine Erfahrung!  Wir hatten dermaßen viele Mücken im Auto dass wir einfach nicht schlafen konnten. Mitten in der Nacht,  da es einfach im Auto zu warm war, sich komplett in den Schlafsack einzupacken, sind wir dann raus und haben unter dem freien Himmel geschlafen.  Anna hat dann ab einer gewissen Zeit das Bett alleine genossen und ich bin draußen geblieben.  Am nächsten Tag ging es dann wiederum zu der Matai Bay.

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Eine wunderschöne runde und bunte Bucht. Ein bischen Sport zur Abwechslung und den Rest wieder am Strand sonnen :). Am abend haben wir dann geilerweise noch richtig leckeren frisch gefangenen Thunfisch von unseren Nachbarn bekommen. Das ist das Campingleben *-*.
Anna hat leider noch einen Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens bekommen. 80$ für 12 kmh. Echt viel :(.
Am nächsten Campingplatz jaben wir dann den letzten Punkt auf unserer Liste gestrichen.  Wir wollten natürlich auch mal einen Kiwi sehen! Dafür ist man nach neun Uhr mit Rotlichtlampen in den angrenzenden Wald gegangen. Und wir hatten Glück!  Anna hat ziemlich schnell einen gesehen, danach haben wir beide einen Schatten gesehen und ich musste dann bis viertel nach eins aushalten. Aber einen Kiwi in freier Wildbahn zu sehen war einfach seeeeehr cool! Am nächsten Tag sind wir… natürlich wieder schwimmen gegangen. Das ist ein geiler Sommer hier sage ich euch!
An diesem Tag haben wir an den Rainbow Falls gehalten. Große und wie ich finde fast die beindruckenstens Wasserfälle hier. Von oben konnte man doch tatsächlich Regenbogen sehen und von unten konnten wir hinter den Wasserfall klettern. Das erwies sich als sehr glitschig und wir waren hinterher nur von dem Nisel durch den Wind klatschnass.  Aber es hat sich sehr gelo

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Nach einem eher ernüchternden Ausblick über die Bay of Islands waren wir auf der Hundertwassertiolette in Kawakawa.

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Wer kann das schon von sich behaupten? An diesem Abend waren wir an einem Strand, wo es manchmal fluoreszierende Algen geben soll. Leider hatten wir nicht das Glück,  fanden aber den Strand ziemlich schön und haben den blutroten Mondaufgang begucken können.  Dort hat Anna endlich die Einstellung an ihrer Kamera gefunden,  um eben soetwas richtig gut zu fotografieren.

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An dem Campingplatz an diesem Abend, wo wir schon einmal waren,  findet Anna unser Spüli wieder. Nur etwas leerer.^^
Am Waihi Beach Camping ground haben wir uns dann den nächsten Nachmittag vertrieben. Eine super schöne Umgebung mit Hügeln und Felsspitzen, blauen Laufvögeln am Campingplatz und ein schwarzer Strand.  Die Bucht war einfach nur traumhaft mit türkis blauem Wasser.

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Wir haben dann einen mehr oder weniger freiwillig (lest bis zum ende des Tages) langen Tag in Auckland verbracht. Zunächst sind wir dann nochmal in den Outlet um eigentlich eine Cap für mich zu kaufen, die ich im Auge hatte, die es aber dann nicht gab, ich aber wenigstens neue Schuhe gefunden habe, da meine bei den Vulkanwanderungen zugrunde gerichtet wurden. Anna hat dann auch noch was gefunden und wieder sind wir nicht ohne leeren Hände dort raus gegangen. Wie ich mit Schrecken festgestellt hatte, musste ich noch mein Flugticket ausdrucken (habe ich dann doch gar nicht gebraucht) und dann sind wir durch die Stadt geschlendert.  Bis zum Hafen, wo wir dann einen guten Blick auf die Skyline von Auckland hatten.

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Wir hatten das Glück von zwei Campern zu erfahren, dass an diesem Tag noch ein Rugby spiel in Auckland stattfinden sollte. Das haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Wo die All Blacks gerade den Weltmeistertitel geholt hat, mussten wir ja wenigstens ein Spiel gesehen haben. Gespielt haben die Blues aus Auckland gegen die Highlander aus Dunedin. Wir haben uns das super leckere Gundaberg ginger beer gegönnt und es war einfach klasse! Wir haben um das Bier am abend gewettet.  Anna hat gewonnen! Sie war für die Blues :). So wie die über sich hergefallen sind, sich herunter gezogen haben und auf die anderen drauf gesprungen sind muss man jetzt einfach nur noch über die Schwalben im Fußball lachen! (Geschweige denn man guckt Fußball 🙂 ) Das sind harte Kerle. Aber wir hatten auch so richtig Lus

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spielen!

Und dann… es war passiert!
Wir gingen die Straße hinunter wo wir geparkt hatten und fanden uns In der nächsten wieder ohne unser Auto gesehen zu haben! Wir wurden abgeschleppt! Polizei angerufen, Abschleppdienst angerufen, Abschleppdienst nochmal angerufen und dann schön das Auto finden! Unser Glück: Es hat nur umgerechnet 66€ gekostet. Aber ausgerechnet in den letzten Tagen!!!! 🙂  So war es dann spät,  aber wieder lustig.
Am nächsten Tag sind wir dann nochmal zum Waihi Beach campen gegangen, da es dort so wunderschön war und ich habe dort meinen Rucksack gepackt.  Nachmittags mussten wir dann alles, was ich vorher einzeln auf dem Rasen ausgebreitet habe, ins Auto schmeißen, da es anfing zu schütten!  Als wenn die Westküste der Südinsel sich noch einmal verabschieden wollte <3. Das Sitzen im Auto geschützt vor dem Regen machte dann nochmal schönes Reisegefühl! Wir hatten einen richtig schönen Abend.  Wir haben gequatsch, gelacht und nochmal unserem Schachspiel die Ehre erwiesen!
Am nächsten morgen bin noch vor Sonnenaufgang augestanden, damit ich im ersten Flieger mittags schlafen konnte. (Hat nicht geklappt) Ich habe den Rest gepackt und wir sind das letzte mal zusammen in dieser wunderschönen Bucht schwimmen gegangen.
Auf der Fahrt zum Flughafen haben wir noch schnell unsrere Lieblingslieder gehört und wir mussten nicht lange danach Abschied nehmen! Das war sehr schwierig zumal Anna jetzt auf sich alleine gestellt ist und ich mich von Neuseeland und ihrvera

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schieden musste!

Jetzt bin ich schon wieder eine Woche Zuhause.  Ich hatte einen guten Start,  bin aber immer noch 24/7 müde dank dem Jetlag :(. Ich studiere jetzt Physiotherapie dual in Osnabrück für die, die es nicht wissen. Ich vermisse natürlich Neuseeland sehr, aber bin auch super froh hier zu sein.
Was ich noch allen, die unseren Blog lesen, mitgeben will, ist es, offener und mit einem Lächeln den Mitmenschen zu entgegenen. Ich bin in den Zug gestiegen am Mittwoch, mit einem Lächeln und habe jedem hallo gesagt. Funktioniert perfekt in Neuseeland. Dort wird man immer nett begrüßt und jeder interessiert sich dafür wie es dir geht! Hier wird man wie ein Auto angestarrt oder komplett ignoriert.  Es ist echt nicht viel dabei offen und nett zu sein. Das habe ich gelernt in Neuseeland.  Und was ich ebenfalls gelernt habe ist, dass wenn dies alle tun, das Leben leichter ist. Und dass mit nur solch einem kleinen und einfachen Schritt das Miteinander so viel mehr Spaß machen kann und man so viele tolle Menschen kennenlernt.  Ich habe ja selber erfahren, dass das hier super schwer ist. Aber es hat sich schon gelohnt! Es lohnt sich immer, weil man ja auch selbst dadurch poaitiver drauf ist! Deutschland braucht einfach ein bißchen mehr Offenheit und Liebe und ein bischen weniger Ignoranz und Verklemmtheit! Das wäre einfach ein  Traum!
Es war die Zeit meines Lebens und ich habe so viel gelernt! Und das weil Anna mich mitgenommen hat! (Danke!)
Ich kann es einfach jedem ans Herz legen, auch dort hin zu gehen!
Anna war jetzt wieder Wwoofen, aber das wird sie euch ja bestimmt bald selber erzählen! 🙂

Auckland und die Northlands

Auf einen Pool hatten wir uns gefreut an diesem Abend. Doch der hatte leider vier Fuesse und war gruen. 
Der Tag in Auckland war eher deprimierend. Erst haben wir lange nach dem Parkplatz suchen, dann haben wir vergessen zu essen und mussten bei Mc Donalds essen. Auf der Suche nach einem ordentlichen Computer und Internet haben wir dann noch ein bisschen Zeit verplaempert und der Test hat dann noch eine Stunde gedauert. Dann wussten wir nicht wirklich was wir machen sollten und sind zum Mount Eden gefahren wo wir einen schoenen Ausblick auf Auckland hatten.

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Wir sind dann zu einem Park gefahren wo es open Air Kino geben sollte. Da habe ich aber leider aufs falsche Datum geguckt und es fand nicht statt. Dann haben wir uns auch noch etliche Male verfahren. Gerettet hat uns dann jedoch Kung Fu Panda 2, den wir dann noch vor einem Mc Donalds geguckt haben.
Therapiert haben wir uns dann am naechsten Tag mit der Luisa- Therapie indem wir in einem Outlet shoppen gingen. Da geht es einem doch besser ;). Dann haben wir uns auf den Weg in den Norden gemacht. Nach einem Spaziergang an einem Strand mit vielen Windsurfern sind wir zur Anchor Bay gefahren. DSC_0930

Wir haben dort an einem einsamen Strand mit vielen schoenen Velsformationen grosse und kleine witzige Krebse gesehen. Das war dann wieder schoene unangetastete Natur!

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Am naesten Tag sind wir dann in meherer Hohlen gegangen. Zuerst in die Waipu Caves, wo uns zwei Oesterreicher gezeigt haben, wie man dort ordentliche Fotos machen kann, und dann in die Abbey Caves.

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Sehr leicht da durch zu kommen war es nicht, da man ueber Steine und durch Wasser warten mussste. Dafuer waren da aber nur ganz wenige Menschen und viele Gluehwuermchen! So viele, dass man denkt, man haette den Sternenhimmel ueber sich! Ziemlich cool. Aber wenn man die sich naeher anguckt schon auch etwas ekelig. Das sind Wuermer so lang wie der kleine Finger, die Faeden machen, die von der Decke haengen und die von den Lichtern der Wuermer angelockten Tiere einfangen.

Gestern und heute haben wir auf dem Rasen bei einem aelteren Ehepaar gecampt, die uns dann auch etwas belabert haben, aber super nett waren. Wir konnten in deren Hollywoodschaukel sitzen und in deren Unterstand kochen etc. Es regnet diese Tage naemlich leider, was mich aber gerade dazu bringt den Blog weiter zu schreiben. Das Paar hat uns dann auch noch direkt einen Termin fuer den TUEV besorgt. Wir hatten Glueck und haben gestern einen bekommnen. Die nehmen diesen hier in Neuseeland nicht wirklich Ernst. Zum Vorteil fuer uns, die wir naemlich nur ein Rad austauschen lassen muessen. Wir hatten erwartet vier Raeder und das Parklicht austauschen zu muessen. Also sind wir da ganz gut um die Runden gekommen!
Den naechsten Blogeintrag gibt es dann wahrscheinlich erst in zehn Tagen, wenn ich am Flughafen genuegend Zeit haben werde! Das ist echt nicht mehr lange hin! 